Im Januar wurde allen gekündigt
Zinctec-Mitarbeiter treten in Warnstreik

Langjährige Mitarbeiter sind verzweifelt: Die Thurgauer Verzinkerei Zinctec macht dicht. Nun machen die Mitarbeiter mobil und drängen zu Verhandlungen. Doch die Geschäftsleitung bleibt hart.
Publiziert: 26.02.2018 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:50 Uhr
Die Mitarbeiter der Zinctec protestierten mit einem zweistündigen Warnstreik gegen ihren Arbeitgeber.
Foto: Tagblatt

Zwei Monate Arbeit bleiben den Mitarbeitern der Verzinkerei Zinctec. Dann schliesst das Unternehmen seine Türen für immer. Das Aus kommt nach 54 Jahren. Heute nun traten Mitarbeiter in den Werken in Egnach TG und Salmsach TG in einen zweistündigen Warnstreik. Die Gewerkschaft Unia hatte dazu aufgerufen. Denn alle 41 Angestellten haben im Januar die Kündigung erhalten.

«Die Geschäftsleitung verweigert weiterhin Gespräche», sagt Gewerkschafter Stefan Brülisauer. Das Unternehmen spiele auf Zeit, wolle nicht über den Sozialplan verhandeln. Das Konsultationsverfahren kritisiert die Gewerkschaft als fadenscheinig.

So wurde keine Personalkommission gegründet und auch die Gewerkschaft nicht in den Prozess mit einbezogen. Das Resultat: Die Mitarbeiter wissen nicht, welche Rechte sie haben oder was ihnen zusteht. 

Geschäftsleitung will nicht verhandeln

Der Warnstreik war nur der erste Schritt. «Die Mitarbeiter sind sehr motiviert, um weiterzukämpfen. Was das Unternehmen veranstaltet, ist eine Frechheit», erklärt Gewerkschafter Brülisauer am Montagmorgen.

Auch einen Zwischenerfolg gibt es: «Am Mittwoch will sich das Unternehmen mit uns treffen.» Über den Sozialplan wollten sie aber nicht verhandeln. «Wir fragen uns daher auch, was das Gespräch soll», so Brülisauer.

Hoffnung auf Rettung

Grund für die Stilllegung Ende April ist offenbar fehlendes Kapital für die Erneuerung veralteter Produktionsanlagen. Anfang Februar weckte Gewerkschafter Brülisauer noch leise Hoffnung für das Weiterbestehen der Verzinkerei. Vielleicht fänden sich doch noch Investoren, sagte er gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». Angeblich gebe es Interessenten. «Die Frage ist allerdings, ob die Geschäftsleitung wirklich Verkaufsabsichten hegt oder den Betrieb lieber dichtmachen will.» (uro/jfr)

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