Das Mindestkurs-Aus und die Einführung von Negativzinsen haben die Zinsen vor einem Jahr auf ein Rekordtief absacken lassen. Heute kratzen sie erneut am Allzeittief: Festhypotheken mit einer Laufzeit von 5 Jahren sind derzeit im Schnitt zu 1,19 Prozent Jahreszins zu haben. Damit wird der bisherige Tiefenrekord vom 26. Januar 2015 egalisiert, wie ein Vergleich der Angebote von 30 Banken und Versicherern durch den Hypothekenberater Moneypark zeigt.
Hypotheken auf Basis des 3-Monats-Libors kosten im Schnitt 1,03 Prozent Zins – auch das ist ein Rekordtief. Die Zinsen für 10-jährige Festhypotheken sanken seit Anfang Jahr von 1,9 auf 1,62 Prozent. Damit liegen sie 0,1 Prozentpunkte über dem Allzeittief von Ende Januar 2015.
Keine Zinswende in Sicht
Moneypark führt die erneute Zinsbaisse auf die schwache Konjunktur zurück: „Die tiefen Zinsen zeugen von der Befürchtung, dass sich das Wachstum eintrüben könnte", sagt Moneypark-Vertriebsleiter Michael Hartmann. Zudem hätten der Ausverkauf an den Aktienmärkten und die expansive Geldpolitik der Nationalbanken dazu geführt, dass sehr viel Kapital im Umlauf sei. „Auch das drückt auf die Zinsen“, so Hartmann.
Eine baldige Zinswende sei nicht in Sicht. Moneypark geht davon aus, dass die Zinsen bis mindestens Mitte 2017 tief bleiben werden. „Vorher wird die Schweizerische Nationalbank SNB ihre Zinsen kaum erhöhen“, sagt Hartmann.
Keine Entspannung bei den Mieten
Damit bleiben Hypotheken auf absehbare Zeit günstig. Bei den Mieten zeichnet sich dagegen keine Entspannung ab. Seit einem Jahr liegt der Referenzzinssatz bei 1,75 Prozent. Und dabei bleibt es: Der Satz bleibt
Experten gehen davon aus, dass sich der Satz nicht ändern wird. Der Referenzzinssatz verharrt auf rekordtiefen 1,75 Prozent, wie am Dienstag bekannt wurde. Da sich der Satz im Vergleich zum Vorquartal nicht verändert hat, ergibt sich seit der letzten Bekanntgabe kein neuer Senkungs- oder Erhöhungsanspruch für Mieten.