Handelsstreit bedroht Spielzeug-Branche
Trump bringt Weihnachten in Gefahr

Fünf Monate vor Weihnachten machen sich Detailhändler bereits Sorgen ums wichtige Geschäft. Grund dafür ist der Zollstreit zwischen den USA und China. Besonders für Spielzeug sieht es düster aus.
Publiziert: 17.07.2018 um 07:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:13 Uhr
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Wenn der Handelsstreit eskaliert, könnte es unter dem Christbaum dieses Jahr leerer werden. Denn besonders für Spielzeug gibt es kaum Alternativen zu China.
Foto: elenaleonova
Julia Fritsche

Mitten im Sommer braut sich ein Sturm zusammen. Gewitter sind im Juli zwar nicht unüblich, dieses könnte aber Folgen bis Weihnachten haben. Die Rede ist vom Handelsstreit zwischen den USA und China. Gemäss Bloomberg könnte der Zoll-Zwist böse Folgen fürs Weihnachtsgeschäft zeitigen.

US-Präsident Donald Trump hat bereits Zölle auf Produkte im Wert von 34 Milliarden Dollar aus China verhängt. Weitere 200 Milliarden Dollar stehen als Drohung im Raum. Das will sich China nicht bieten lassen. Die Gefahr einer weiteren Eskalation ist gross.

Starke Abhängigkeit von China

Besorgt darüber zeigt sich David French vom US-Detailhandelsverband: «Händler haben bereits entschieden, was im Hinblick auf Weihnachten in den Regalen stehen wird.» Wenn diese Bestellungen nun nicht importiert würden, bevor mögliche Zölle in Kraft treten, dann drohten höhere Preise für Konsumenten. Das könnte auch die Stimmung der Konsumenten trüben.

Bisher sind Konsumgüter zwar nicht von den Zöllen betroffen. Ein nächstes Zoll-Paket könnte dies aber ändern. Es ist zu befürchten, dass eine Eskalation 80 Prozent aller China-Importe erfasst. Neben Sneaker, Kleidung und Smartphones könnten Zölle auch Spielzeug treffen.

Viel Unsicherheit

Für Händler wie Karaokemaschinen-Verkäufer Gary Atkinson bleibt nur die Hoffnung, dass ihre Produkte nicht auf der Zoll-Liste auftauchen. Falls doch, müsste er die Preise erhöhen. Ein riskanter Schritt gerade in der wichtigen Verkaufssaison Weihnachten. Der aktuelle Streit sorge bei allen für viel Unsicherheit, klagt er. 

Einfach ausweichen auf andere Märkte wie Vietnam oder Indonesien ist keine Option. Dort fehle die nötige Infrastruktur. Ohnehin sei die Zeit bis Weihnachten zu knapp, um neue Zulieferer zu organisieren. Es bleibt also nur die Hoffnung auf eine Entspannung. (fiu)

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