Das Bezirksgericht Bülach ZH hat heute den Konkurs über die Bruno Piatti AG eröffnet. Die Angestellten werden nächste Woche am Firmensitz in Dietlikon ZH über Details informiert.
Ein Sprecher des Konkursamts Wallisellen bestätigt die Informationen von BLICK: «Der Betrieb ist per sofort eingestellt, alle Mitarbeitenden wurden heute freigestellt und nach Hause geschickt.» Betroffen sind laut dem Konkursamt 150 bis 180 Piatti-Angestellte. Davon alleine 50 am Hauptsitz in Dietlikon.
Koordinierte Aktion in mehreren Kantonen
«Die Aktion lief in verschiedenen Kantonen gleichzeitig ab», erklärt Martin Holliger, stellvertretender Notar des Konkursamtes Wallisellen ZH, vor dem Hauptsitz in Dietlikon zu BLICK.
Ärgerlich für betroffene Kunden: Auch Monteure, die gerade eine neue Küche einbauten, mussten ihr Werkzeug niederlegen. «Wir schliessen nun alle Firmengebäude und sichern alle Gegenstände, um sicher zu gehen, dass nichts weg kommt. Und müssen uns erst einmal einen Überblick verschaffen», sagt Holliger.
Die Probleme der deutschen Mutter Alno haben nun also auch der Schweizer Tochter Bruno Piatti das Genick gebrochen. Der grösste Küchenanbieter des Landes mit vormals über 300 Mitarbeitenden ist pleite.
Liquidation läuft bald an
Die Konkursverwaltung will nun die beweglichen Sachen der Schuldnerin (Küchen, Warenvorräte, Einrichtungsgegenstände) baldmöglichst mit einem Gesamt- oder Einzelverkauf liquidieren. «Wir versuchen, noch zu Geld zu machen, was möglich ist», so der Sprecher. Immerhin: «Die Löhne der Angestellten sind grundsätzlich gesichert», versucht der Sprecher Angestellte zu beruhigen.
1948 gründete Bruno Piatti in der Scheune des Elternhauses das Unternehmen am heutigen Standort in Dietlikon, er startete mit drei Mitarbeitern. 1963 waren es bereits 176 Angestellte. Mit ihnen läutete Piatti die Ära der industriellen Produktion ein.
Bis zuletzt war Piatti in der Schweiz mit 11 Küchenzentren und über 60 Fachhandelspartner in allen Regionen präsent. Diese Ära ist nun zu Ende.
Anfangs 2014 wurde Piatti von der deutschen Alno AG übernommen. Der zweitgrösste deutsche Küchenhersteller musste im Juli Insolvenz anmelden. Das hat nun wohl auch Piatti zu spüren bekommen.