Männer verdienen in der Schweiz im Mittel gut 21 Prozent mehr als Frauen. In oberen und mittleren Kaderpositionen geht laut Bundesamt für Statistik Herr Schweizer mit 2300 Franken mehr Brutto-Lohn im Monat nachhause als Frau Schweizer. Und die beiden finden das gar nicht einmal so schlimm.
Acht Prozent der Schweizer finden nicht, dass Frauen und Männer bei ähnlicher Arbeit und Erfahrung gleich entlohnt werden sollten. So denkt in Frankreich oder Deutschland ein Viertel weniger. In den USA und den Niederlanden sind es sogar nur halb so viele.
Dies ergibt eine jetzt veröffentlichte Umfage der Job-Bewertungsplattform «Glassdoor» bei über 8'000 Arbeitnehmer in sieben Ländern zum Thema Bezahlung von Männern und Frauen.
Jungen Schweizern ist die gleiche Bezahlung weniger wichtig
84 Prozent der Schweizer Männer sind für eine gleiche Bezahlung – der niedrigste Wert von allen sieben Ländern.
Setzt ein Unternehmen diese Forderung nicht um, muss es nicht um ausbleibende Talente fürchten. 28 Prozent der befragten Schweizer gaben an, es sei nicht unwahrscheinlich, dass sie sich bei Unternehmen bewürben, die Frauen und Männer unterschiedlich bezahlten. In Frankreich gaben nur 20 Prozent diese Antwort.
Vor allem den jungen Schweizern scheint die gleiche Entlohnung von Mann und Frau bei der Bewerbung nicht so wichtig zu sein – Hauptsache Job. 38 Prozent der 18- bis 24-Jährigen würden sich wahrscheinlich bei Arbeitgebern bewerben, die Frauen und Männer ungleich zahlen.
Davon gibt es nach Meinung der Befragten allerdings gar nicht so viele: 73 Prozent der Schweizer glauben, dass ihr Arbeitgeber Frauen wie Männer gleich entlohnt.