Insgesamt kaufte die SNB für 25,8 Mrd. Franken Euro. Dies geht aus dem am Donnerstag publizierten Jahresbericht der SNB hervor. Der Euro hatte sich ab Mitte November wieder sehr nahe bis an den Mindestkurs von 1,20 Franken heran abgeschwächt. Erstmals seit September 2012 mussten die Währungshüter dann im Devisenhandel intervenieren, um den Mindestkurs zu garantieren, ehe sie ihn am 15. Januar 2015 fallen liessen.
Nicht mehr kontrollierbar
Bereits bekannt ist, dass die Devisenanlagen 2014 insgesamt um rund 67 Mrd. auf 510 Mrd. Fr. angeschwollen sind. In der ersten Januarhälfte habe sich der Druck auf den Mindestkurs «massiv erhöht», halten Direktoriumspräsident Thomas Jordan und Bankratspräsident Jean Studer im Geschäftsbericht fest. Eine Summe zu den in dieser Periode getätigten Devisenkäufen nannten sie nicht.
Es sei aber deutlich geworden, dass sich der Mindestkurs nur noch mit anhaltenden Interventionen am Devisenmarkt durchsetzen lassen würde. «Dies hätte zu einer nicht mehr kontrollierbaren Ausdehnung der Bilanz - potenziell auf ein Mehrfaches des schweizerischen Bruttoinlandprodukts - geführt», schreiben die Währungshüter.
Sie seien deshalb zum Schluss gekommen, dass ein Mindestkurs von 1,20 Fr. pro Euro «nicht mehr nachhaltig und somit geldpolitisch nicht mehr zu rechtfertigen» sei. Mit einem Festhalten hätte die SNB nach ihrer Darstellung riskiert, wegen der massiv steigenden Devisenkäufe «in der längeren Frist die Kontrolle über die Bilanz und damit die monetären Bedingungen zu verlieren».
868 Personen arbeiten bei SNB
Die Durchsetzung sei nicht mehr zu verantworten gewesen und die Kosten eines weiteren Festhaltens am Mindestkurs «wären in keinem Verhältnis zu dessen Nutzen für die Wirtschaft gestanden». Wegen der Frankenaufwertung nach der Aufgabe des Mindestkurses nahm die SNB aber die Prognose für das Wachstum der Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr kürzlich von rund 2 auf noch knapp 1 Prozent zurück.
Wie dem Geschäftsbericht weiter zu entnehmen ist, beschäftigte die SNB Ende des letzten Jahres 868 Personen. Das sind 36 mehr als ein Jahr zuvor. Der wiederum deutlich erhöhte Personalbedarf sei nicht nur auf die Umsetzung der Geldpolitik zurückzuführen, schreiben die Währungshüter.
Auch die Neuausrichtung des Bereichs Bargeld und Aufgabenerweiterungen in den Bereichen Finanzstabilität, Statistik und Internationale Währungskooperation hätten zusätzliche Ressourcen erfordert.
Die Aufwände für Löhne, Gehälter und Zulagen stiegen um 5,6 Prozent auf 116,7 Mio. Franken. Die Gesamtvergütung von Direktoriumspräsident Thomas Jordan inklusive Sozialbeiträge des Arbeitgebers nahm von 1,052 Mio. auf 1,135 Mio. Fr. zu. Ohne Sozialbeiträge betrug sie unverändert 895'000 Franken. (SDA)