Finanzen
Reichtum der Milliardäre erklimmt neuen Rekord

Der Club der Milliardäre ist im vergangenen Jahr erneut grösser und vor allem enorm reicher geworden. Auch Schweizer Milliardäre mehrten ihren Reichtum. Im Vergleich zu den Wohlhabenden in China fällt ihr Vermögenszuwachs jedoch bescheiden aus.
Publiziert: 26.10.2018 um 07:16 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 10:38 Uhr
Der Reichtum der Milliardäre nimmt auch in der Schweiz zu: Champagner trinken am White Turf in St. Moritz.
Foto: KEYSTONE/GIANCARLO CATTANEO

Um 19 Prozent auf sagenhafte 89'000 Milliarden US-Dollar sind 2017 die Vermögen der Reichsten dieser Welt gestiegen. Das ist das stärkste jemals verzeichnete Plus in einem Jahr, wie aus dem am Freitag veröffentlichten «Billionairs Report 2018» hervorgeht.

In den vergangenen fünf Jahren hatte der Vermögenszuwachs der Superreichen laut dem Bericht der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Grossbank UBS im Durchschnitt lediglich 9 Prozent betragen.

Dieses Vermögen teilen sich 2'158 Personen. Die Zahl der Milliardäre ist gegenüber dem Vorjahr um 179 Personen angewachsen. Von diesen US-Dollar-Milliardären waren 36 Schweizer. Dabei stiessen fünf neue Mitglieder zum exklusiven Schweizer Milliardärs-Club, während vier ausschieden; unter anderem wegen Aufteilung des Vermögens an die Erben, wie Christian Schmitt von PWC an einer Medienveranstaltung erläuterte.

Die Schweizer Milliardäre steigerten dabei ihre Vermögen um 19 Prozent auf 124 Milliarden US-Dollar. «Damit lag ihr Vermögenszuwachs aber unter dem Wachstum des globalen Aktienmarkts, der gemessen am MSCI World um 25 Prozent avancierte», ergänzte Schmitt.

Viel erfolgreicher waren dagegen die chinesischen Milliardäre. Deren Vermögen nahm um 39 Prozent auf 1,12 Billionen US-Dollar zu und verteilte sich auf 373 Personen (Vorjahr 318). 2006 zählte das Reich der Mitte erst 16 Milliardäre.

Mehr Milliardäre in China

In China seien 2017 rund dreimal mehr Unternehmer Milliardäre geworden als in den USA und in der Region Europa, Naher Osten, Afrika (EMEA), führte Schmitt aus. Auffallend sei dabei, dass der chinesische Milliardärs-Club zu 97 Prozent aus sogenannten «Selfmademilliardären» bestehe, die ihren Reichtum zu einem überwiegenden Teil aus eigener Kraft geschafft hätten, ergänzte Schmitt. Viele von ihnen hätten ihre Vermögen dabei in den Sektoren Technologie und Einzelhandel (inklusive E-Commerce) gemacht.

In den USA machen Selfmademilliardäre 68 Prozent und in der Schweiz nur gerade 44 Prozent der Superreichen aus. Die grosse Mehrheit der Schweizer Milliardäre hat ihr Vermögen also geerbt. Dies mag auch erklären, warum die chinesischen Milliardäre erfolgreicher im Vermögensaufbau sind, als Schweizer. Chinas Milliardäre seien jung und unermüdlich und würden ihre Unternehmen ständig weiterentwickeln, in dem sie rasch neue Geschäftsmodelle aufbauen und in neue Geschäftsfelder expandierten würden, so Schmitt weiter.

Aufgrund dieses Tatendrangs gehen die Experten von PWC und der UBS davon aus, dass sowohl die Zahl der chinesischen Milliardäre als auch deren Vermögen in Zukunft weiter stark zunehmen werden. Auch wenn es infolge des Handelskonflikts zwischen den USA und China zu internationalen Schwierigkeiten für die chinesischen Milliardäre kommen sollte, so biete ihnen der Heimmarkt noch ein riesiges Potenzial, um ihre Vermögen weiter zu vermehren, meinte Simon Smiles von der UBS.

Auch beim Club der Schweizer Superreichen erwartet Thomas Frauenlob, Leiter UNHW Schweiz der UBS, einen weiteren Mitgliederzuwachs. Allerdings einen weniger stürmischen als in China. (SDA)

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