Was für ein Kontostand! Die Fifa hatte Ende 2014 1,4 Milliarden Franken im Kässeli. Steuern zahlt sie dafür in der Schweiz aber keine. Der Grund: Die Weltfussballverband ist ein Verein. Und gilt als nicht gewinnorientierte Organisation. So sind die Steuersätze auch im Rest der Welt tief.
Die Einnahmen dagegen sind in den letzten Jahren explodiert! Ihre Kohle scheffelt die Fifa mit lukrativen Werbeverträgen. Weitere Milliarden spülen die Lizenzen für die Übertragung von Fernsehspielen in den Tresorraum am noblen Zürichberg. Zur veritablen Geldmaschine hat sich in den letzten Jahrzehnten aber vor allem die Fussball-Weltmeisterschaft der Männer entwickelt.
Goldgrube Fernsehrechte
Allein durch die weltweiten Fernsehrechte an den Herren-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 nahm die FIFA 2,5 Milliarden Franken ein. 2011 bis 2014 kassierte die FIFA rund 6 Milliarden Franken. Davon blieb ein Gewinn von gut 300 Millionen Franken übrig.
So viel Reichtum schafft Neider, auch in den eigenen Reihen. Um diese möglichst mundtot zu machen, verteilt die Fifa ihr Geld auf die verschiedenen Kontinental- und Nationalverbände weiter. Ein cleveres System. Das die Macht von Präsident Sepp Blatter (79) sichert.
Der Fussball-Weltverband hat unter ihm 1,9 Milliarden Dollar an 209 Landesverbände ausbezahlt, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Verschiedene Förderprogramme verteilen die Gelder. Allein 1161 Millionen Dollar wurden aus dem FAP (Financial Assistance Programme) an die Verbände verteilt. Weitere 406 Millionen Dollar haben die sechs Kontinentalverbände erhalten.
5,6 Millionen für die Schweiz
36 Millionen wurden aus dem Challenger-Programm verteilt, das armen Verbänden Fussballplätze und Bälle finanziert. Der Schweizer Fussballverband hat laut dem «Tages-Anzeiger» in den letzten 16 Jahren 5,6 Millionen Dollar kassiert. 70 Prozent der Einnahmen kommen so offiziell in irgendeiner Form wieder dem Fussball zugute. Kritiker behaupten aber, dass Millionen irgendwo versickern.
Auch in Zürich hat die Fifa immer mal wieder die Spendierhosen an. Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft. So hat sie mehrere Fussballplätze für den Breitensport gebaut - für mehrere Millionen Franken. Im vergangenen Winter hat die Fifa 50 000 Franken locker gemacht, damit Kunstrasenplätze vom Schnee geräumt werden konnten. Die Stadt Zürich hatte darauf verzichtet – aus Spargründen...