Frust für Schweizer Occasions-Verkäufer, Lust für die Käufer: In kaum einem anderen Land der Welt verlieren Neuwagen so schnell an Wert. Das ergibt eine neue Studie der englischen Occasions-Firma Carspring.
Resultat: In der Schweiz ist ein Auto im Schnitt 47,7 Prozent weniger wert, wenn es 56’000 Kilometer auf dem Zähler hat. Das entspricht einem Alter von vier Jahren. Nur in Neuseeland, Grossbritannien und den USA ist der Preisabfall noch extremer.
Schweiz bei Occasionen trotzdem teuer
Auf die süsse Nachricht für Schnäppchenjäger folgt aber die bittere Pille: In absoluten Zahlen ist die Schweiz immer noch eine Hochpreisinsel. In 25 der 40 Länder, die die Studienautoren analysiert haben, sind Occasionen billiger als hier.
Ein Beispiel: Ein Hyundai i30 mit 56’000 Kilometern auf dem Zähler kostet in Tschechien im Schnitt nur 8370 Euro, in der Schweiz sind es 13’630 Euro.
Die generell billigsten Länder für Occasionen sind die USA, das Vereinigte Königreich, Russland, Tschechien und Südafrika. Am meisten blecht man in Dänemark, Norwegen, Finnland und in der Türkei. Einsam am Schwanz ist aber Singapur: Für alle zehn getesteten Fahrzeugmodelle ist der Stadtstaat das teuerste Pflaster.
Kassenschlager in 40 Ländern
Die Unterschiede zwischen den Ländern kommen vor allem durch unterschiedliche Mehrwertsteuersätze, Wechselkurse, Zölle und andere Steuern zustande.
Für ihre Studie haben die «Carspring»-Autoren die Preise von Kassenschlagern aus 40 wichtigen Märkten verglichen. Eingeflossen sind Preise von Neuwagen und Occasionen. Am schwierigsten sei es laut Autoren gewesen, die jeweiligen Modelle und deren Zustand in verschiedenen Ländern korrekt einzuteilen, um sie fair vergleichen zu können. (kst)