Fahrer nervts, Passagiere freuts
Uber drückt die Preise weiter

Der Taxi-Dienst Uber ist umstritten. Nach der jüngsten Tarifanpassung wenden sich selbst frühere Fans gegen das US-Unternehmen.
Publiziert: 19.02.2016 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:40 Uhr
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Uber passt in Zürich die Preise an.
Foto: Keystone
Michael Bolzli

Noch vor einem halben Jahr war Stefan S.* von Uber begeistert. «Den Unmut meiner Kollegen konnte ich nicht verstehen», sagt der Täxeler. Uber X sei für ihn eine willkommene Ergänzung zu den «normalen» Taxi-Fahrten gewesen. 

Doch jetzt hat sich das Blatt gewendet. «Uber schiesst praktisch jede Woche den Vogel ab», klagt S. Der neuste Coup: Günstigere Tarife in Zürich, gültig ab heute. Neu kostet der Kilometer und die Minute 20 Prozent weniger. Das freut den Kunden, die Fahrer weniger. Das Unternehmen begründet den Entscheid mit dem tiefen Benzinpreis. 

Für den Taxifahrer hat das happige Konsequenzen. «Bei einer kurzen Uber-Fahrt mache ich Verlust», klagt er. Natürlich sei der Sprit billiger geworden. Doch der mache nur einen kleinen Teil der Kosten aus. 

Fährt weiter für Uber

S. ist noch nicht lange im Taxigewerbe tätig. Um sich einen Kundenstamm aufzubauen, fährt er weiter für Uber. «Aber ich werde nur noch Kunden befördern, die mehr als 15 Kilometer fahren möchten», sagt er. Mittelfristig will er aber mit Uber aufhören.

Seine Erfahrung teilt S. mit vielen Berufskollegen. Schon vor der angekündigten Tarifsenkung klagten Täxeler immer wieder über zu geringe Einnahmen (BLICK berichtete). 

Auch in den USA steht das Startup in der Kritik: Talmon Marco (42), Mitbegründer der Messenger-App Viber, hat darum eine eigene Taxi-App in den Startlöchern. Juno heisst die. «Die Zeit für einen ethischen, sozial-verträglichen Taxi-Service ist gekommen», sagt Marco.

*Name der Redaktion bekannt

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