Emmi selbstkritisch
Halbjahresumsatz «enttäuscht»

Der Milchverarbeiter Emmi ist unter den eigenen Erwartungen geblieben. Im ersten Halbjahr sank der organisch generierte Umsatz um 1,3 Prozent.
Publiziert: 23.08.2017 um 08:13 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:22 Uhr
Emmi-CEO Urs Riedener ist mit den aktuellen Zahlen nur bedingt zufrieden.
Foto: Keystone

Normalerweise verstecken Unternehmen in ihren Geschäftsberichten schlechte Zahlen hinter geschönten Floskeln wie «solide», «stabil» oder «gute Zahlen in schwierigem Umfeld».

Der Luzerner Milchverarbeiter Emmi bewertet jetzt aber die eigenen Halbjahreszahlen wie ein strenger Analyst: Das Unternehmen habe zwar praktisch stabile Erträge erzielt, «enttäuscht aber beim Umsatz», heisst es in einer Mitteilung.

«Die Halbjahresumsätze reflektieren das anspruchsvolle wirtschaftliche Umfeld. Dazu gehören ein rückläufiger Detailhandel und steigende Käseimporte in der Division Schweiz. In der Division Europa hemmten der Brexit und die zurückhaltenden Käseexporte», lässt sich Konzernchef Urs Riedener in einer Mitteilung zitieren. «Ansprechend» entwickelten sich jedoch viele Märkte ausserhalb Europas.

Emmi erwirtschaftete eine Umsatz von 1,6 Milliarden Franken - ein Plus von 0,4 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Organisch, also ohne Währungseffekte und Effekte durch Zukäufe, resultierte jedoch ein Rückgang von 1,3 Prozent.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT ging um 2,2 Prozent auf 90,4 Millionen Franken zurück. Unter dem Strich resultierte hingegen mit einem Reingewinn von 66,0 Millionen Franken ein Zunahme von 8,6 Prozent. Diese Verbesserung führt Emmi auf die vollständige Übernahme der Mittelland Molkerei zurück.

Auf «anspruchsvolle Rahmenbedingungen» stellt sich Emmi auch im zweiten Halbjahr ein. So korrigiert der Milchverarbeiter die Umsatzprognosen für die Division Europa nach unten: Neu geht Emmi für diese Division von einem Rückgang von 3 bis 1 Prozent aus, statt des bisher prognostizierten Wachstums von bis zu 2 Prozent. Folglich wird auch auf Konzernstufe der Umsatz bei -1 bis 0 Prozent tiefer ausfallen. Beim Gewinn behält Emmi die Prognose vom März 2017 bei.

Mit diesen Zahlen hat der Milchverarbeiter die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Laut der Nachrichtenagentur AWP waren die Analysten im Schnitt von einem Umsatz von 1,63 Milliarden Franken, von einem EBIT von 94,6 Millionen Franken und von einem Reingewinn von 67,6 Millionen Franken ausgegangen. (SDA, grv)

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