Wird es Emmi-Chef Urs Riedener (50) in seinem Job bald langweilig? Der Luzerner Milchverarbeiter legte am Donnerstag einen Gewinn von 120 Millionen Franken für das vergangene Jahr hin. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch an der Börse läufts wie geschmiert: Seit Amtsantritt im April 2008 kletterte die Emmi-Aktie von 150 auf inzwischen fast 500 Franken – ein Plus von über 240 Prozent innert acht Jahren. Riedeners Salär betrug 1,44 Millionen Franken im letzten Jahr. Kein Wunder: Abwanderungsgelüste zur Migros – wo bald Schlüsselpositionen neu zu besetzen sind – hat er zwar nicht (BLICK berichtete).
Jogurt – mit Salz und Randen-Croûtons
Riedener betritt jedoch jetzt erstmals Neuland. Und geht unter die Lädeli-Betreiber. «YoBar by Emmi» heisst das Takeaway-Konzept. In der 80m2 grossen Bar dreht sich alles um Joghurt. Der erste Laden eröffnet am 19. April im Luzerner Stadtzentrum, Ende Mai folgt ein zweiter Laden in Zürich. «Wenn YoBar ein Erfolg wird, ist eine Expansion nicht ausgeschlossen», sagt Riedener zu BLICK.
Die Läden einzig als Werbe-Instrument für Emmi-Produkte zu betrachten, greift zu kurz. Pro Laden schafft der Milchverarbeiter drei bis vier Stellen. «Miete und Ausbau eines Ladens betragen unter einer Millionen Franken», sagt Riedener. «Die YoBar ist aber nicht einfach ein Marketing-Gag. Sie hat strategische Bedeutung», versichert Riedener.
YoBar hat seinen Namen von der Emmi-Yogurt-Marke Yoqua. Es hat acht Prozent Protein und zwei Prozent Fett. Allein mit Yogurt – zum Teil auch in überraschenden Variationen salzig oder mit Randen-Croûtons – lässt sich noch kein Geschäft machen, weiss Riedener. Das Angebot ergänzen deshalb Bagels, Salate und Getränke – und natürlich Caffè Latte im Becher.
YoBar hat schon Konkurrenten
Emmi ist nicht der erste mit einem solchen Konzept auf dem Markt: Neben der Milchbar in Zürich, gibt es das Franchise-Konzept Yoomoo in Zürich und Bern und seit zwei Jahren die Yogurtlandia in Solothurn. Demnächst eröffnet diese einen zweiten Laden in Biel, es folgt ein dritter in der Welle7 in Bern.
Auch im Ausland gibt es diverse ähnliche Konzepte, zum Teil auch unter demselben Namen wie die Emmi-Läden.