Emmi-CEO Urs Riedener schraubt Dosis in Drink hinauf
«Die Leute schreien nach Protein!»

Proteindrinks sind derzeit der letzte Schrei. Sie sollen beim Muskelaufbau und beim Abnehmen helfen. Emmi hat das Potenzial erkannt. Und baut das Angebot aus.
Publiziert: 05.03.2018 um 18:08 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:29 Uhr
1/4
Urs Riederer, CEO von Emmi, präsentiert in Luzern die Jahreszahlen.
Foto: Keystone
Patrik Berger

Emmi-CEO Urs Riedener (52) präsentierte vor dem Medien in Luzern ein gutes Jahresergebnis. Der Luzerner Milchverarbeiter Emmi hat den Reingewinn auf 161,6 Millionen Franken gesteigert – ein sattes Plus von 15,1 Prozent.

Doch Emmi will weiterwachsen, unter anderem mit einem neuen Proteindrink. Diese sind im Trend, weil sie beim Abnehmen und beim Muskelaufbau zugleich helfen sollen. Dafür sind Schweizer Konsumenten bereit, tief ins Portemonnaie zu greifen.

Ab sofort 40 Gramm

Bis anhin gab es den Drink mit 26 Gramm Protein. Neu gibt es zusätzlich den halben Liter mit 40 Gramm sein. «Die Leute schreien nach Protein», sagt Riederer zu BLICK. «26 Gramm genügen ihnen nicht mehr. Also geben wir ihnen ab sofort 40 Gramm», sagt der Chef des grössten Schweizer Milchverarbeiters.

Der neue Energy-Drink «Milk High Protein Vanilla XXL» in der 500-ml-Flasche kostet im Handel 4.25 Franken. Die kleine Flasche (3,3 dl) mit 26 Gramm bleibt für 2.85 Franken im Sortiment.

Brauchts überhaupt so viel Protein?

Doch braucht man eigentlich so viel Protein? Laut Ernährungsexperten stellten sich viele Konsumenten gar nicht erst die Frage, ob sie überhaupt Proteinshakes und Co. benötigen. Die Mehrheit konsumiere schon genug Eiweiss. Statt Shakes und Proteinprodukten für den Muskelaufbau reichten auch Quark und eine Banane.

Dieses Jahr will Emmi jeden zweiten Franken im Ausland verdienen. Für Riedener ist trotzdem klar, dass Emmi eine urschweizerische Firma bleiben wird. «3000 der 6100 Angestellten arbeiten hierzulande», sagt er. Und verspricht: «Wir werden nie einen Engländer an eine Bauernversammlung schicken.»

Bio und Nischen in der Schweiz

Vor allem Geld verdient hat Emmi im Ausland. Der Umsatz in der Schweiz hat stagniert. «Unsere Auslandstrategie zählt sich nun voll aus. In der Schweiz können wir nicht mehr wachsen», sagt er zu BLICK.

Für ihn ist klar: «In der Schweiz müssen wir uns mit Nischenprodukten, Bio und qualitativ hochstehenden Produkten profilieren.» Er hält aber fest: «Die Schweiz wird für uns der wichtigste Markt bleiben.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.