Durchzogenes Jahr für Pharmagigant
Roche mit weniger Gewinn aber mehr Umsatz

Der Basler Pharmagigant Roche schaut auf ein durchzogenes Geschäftsjahr 2017 zurück. Das SMI-Schwergewicht machte 5 Prozent mehr Umsatz. Allerdings 9 Prozent weniger Gewinn.
Publiziert: 01.02.2018 um 07:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:20 Uhr
«Wir haben im Jahr 2017 wichtige Fortschritte erzielt»: Roche-CEO Severin Schwan (53).
Foto: PATRIK STRAUB
Patrik Berger und Guido Schätti

Roche machte 2017 einen Umsatz von 53,3 Milliarden Franken. Im Vergleich zum Vorjahr mit seinen 50,6 Milliarden Franken ist das ein Plus von 5 Prozent. Damit liegt das Ergebnis des Pharmakonzerns im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Diese hatten im Vorfeld der Publikation des Jahresergebnisses mit einem Umsatz von 53,1 Milliarden Franken gerechnet.

Der Konzern-Gewinn des Pharmagiganten sinkt aber von 9,7 Milliarden im Jahr 2016 auf 8,8 Milliarden Franken. Das ist ein Minus von 9 Prozent. Zum Vergleich: 2015 machte Roche noch rund 9 Milliarden Franken Gewinn. Der Verwaltungsrat beantragt eine Erhöhung der Dividende um 10 Rappen auf 8.30 Franken.

Die Verkäufe der Division Pharma erhöhen sich um 5 Prozent auf 41,2 Milliarden Franken. Auch die Division Diagnostics legte um 5 Prozent zu (12 Milliarden Franken). In Europa gingen die Umsätze um 2 Prozent zurück. Besser sieht es international aus, wo der Umsatz um 4 Prozent zulegte. In Japan stiegen die Verkäufe um 3 Prozent.

«Wichtige Fortschritte erzielt»

«Wir haben im Jahr 2017 wichtige Fortschritte erzielt. Gestützt auf unsere neu eingeführten Arzneimittel und diagnostischen Tests verzeichneten beide Divisionen ein gutes Wachstum», sagt Roche-CEO Severin Schwan (53). Besonders erfreulich seien die  Markteinführungen von Ocrevus und Hemlibra sowie die wichtigen Indikationserweiterungen für Perjeta, Tecentriq und Alecensa.

«Diese Medikamente bringen wesentliche Vorteile für Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Krankheiten wie multipler Sklerose, Krebs und Hämophilie. Mit unserem starken Produktportfolio sind wir gut für die Zukunft aufgestellt», so Schwan weiter. Fürs laufende Jahr Roche «ein Verkaufswachstum im stabilen bis tiefen einstelligen Bereich».

Schwan schiesst gegen SVP-Initiative

Schwan warnt vor der Begrenzungsinitiative der SVP. «Sie wäre Gift für den Standort Schweiz», so der Roche-Chef heute morgen an der Jahres-Medienkonferenz. Der Pharmakonzern brauche offene Grenzen und sei darauf angewiesen, Spezialisten einstellen zu können. «Wenn wir die nicht mehr bekommen, können wir unsere Aktivitäten nicht fortsetzen in der Schweiz.»

Auch die linke Konzernverantwortungsinitiative sieht Schwan als schädlich: «Sie schiesst völlig übers Ziel hinaus.» Roche würde global haftbar für Lieferanten. «Man will andere Länder mit der eigenen Gesetzgebung bevormunden.»

Seine Kritik an diesen Initiativen sei keine Kritik der direkten Demokratie, betonte Schwan: «Ich bin ein grosser Fan der direkten Demokratie und davon, dass sich die Leute mit Politik beschäftigen.» Es gebe zwar viele unvernünftige Initiativen, aber die grosse Mehrzahl der Abstimmungen führe zu vernünftigen Ergebnissen, so der Österreicher. 

Konkurrentin Novartis legte 15 Prozent zu

Novartis, der grosse Roche-Konkurrent vom Basler Rheinknie, präsentierte seine Zahlen letzte Woche. Novartis überzeugte 2017, hat einen Gewinn von 7,7 Milliarden Dollar eingefahren (+ 15 Prozent). Im Vorjahr waren es noch 6,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 1 Prozent auf 49,1 Milliarden Dollar zu.

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