Die Axa hat 3000 Unfälle ausgewertet
Wo die Gefahr von Wildunfällen am grössten ist

Im Herbst müssen wir auf unseren Strassen wieder besonders intensiv aufpassen. Dunkelheit, rutschige Fahrbahnen und ein grosses Risiko, dass ein Wildtier plötzlich vors Auto rennt.
Publiziert: 26.10.2018 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2022 um 14:45 Uhr
Ein totes Reh liegt nach der Kollision mit einem Auto am Strassenrand.
Foto: Keystone

Es wird abends wieder früher dunkel und morgens später hell. Es ist die Jahreszeit, in denen sich Wildunfälle wieder häufen. Der Axa allein werden jedes Jahr 3000 solcher Zwischenfälle gemeldet, wie die Versicherung schreibt.

Das Risiko für einen Wildzusammenstoss ist jedoch nicht überall gleich gross, wie ein Blick auf die Schadenstatistik der Axa zeigt. «In den Kantonen Jura, Freiburg und Graubünden ist die Wahrscheinlichkeit, mit einem Tier zusammenzustossen, bis zu neunmal höher als im Kanton Genf und rund viermal höher als in den Kantonen Zürich oder Tessin», sagt Bettina Zahnd. Sie ist Leiterin Unfallforschung und Prävention.

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Tiere und Autofahrer gleichzeitig unterwegs

Die Gefahr eines Wildunfalls besteht grundsätzlich zu jeder Tages- und Jahreszeit. Die Expertin weiss aber: «Besondere Vorsicht ist im Oktober, November und Dezember geboten. Dann sind Wildtiere häufig zur gleichen Zeit unterwegs wie Autofahrer.» Im Morgen- und Abendverkehr sollten Autofahrer besonders in Wäldern die Geschwindigkeit anpassen und jederzeit bereit sein zu bremsen, rät die Axa-Unfallforscherin.

Doch wie soll man reagieren, wenn man plötzlich ein Reh im Scheinwerferlicht erblickt? Dann ist sofortiges Bremsen angesagt, wie die Unfallforscherin erklärt. «Eine Vollbremsung ist seit ABS auch bei rutschigen Strassen die beste Lösung. Damit kann Energie abgebaut werden, sodass die allenfalls folgende Kollision weniger heftig ist.» Bettina Zahnd empfiehlt, in solchen Situationen nicht zu heftige Lenkbewegungen zu machen.

Wenns kracht, dann zünftig

Die Kollision mit einem Tier kann schon bei geringer Geschwindigkeit eine zünftige Wucht entwickeln. Jedes Jahr kommen Tausende Rehe, Hunderte Rothirsche und Wildschweine ums Leben. Für den Menschen gehen die Unfälle zwischen Auto und Wild zwar meist glimpflich aus.

Und doch: 2017 verletzten sich 78 Personen bei Tierunfällen leicht bis schwer, 2016 waren es 74. «Selbst wenn man selber unbeschadet bleibt, so sitzt der Schock, ein Tier verletzt oder getötet zu haben, oft sehr tief», weiss Bettina Zahnd. (pbe)

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