Der Online-Shop schliesst Ende Oktober
Siroop verramscht Tausende Produkte

Für den Onlinehändler Siroop tickt die Uhr. Am 31. Oktober kommt das Ende für den als «Amazon der Schweiz» angekündigten Marktplatz. Bis dahin locken zahlreiche Aktionen. Motto: Alles muss raus!
Publiziert: 01.10.2018 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2018 um 15:16 Uhr
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«Happy Shopping» gilt bei Siroop jetzt ganz besonders. Denn es locken attraktive Rabatte. Ende Monat nämlich macht die Verkaufsplattform dicht.
Foto: Keystone
Julia Fritsche

Ende Oktober macht die Online-Handelsplattform Siroop dicht (BLICK berichtete). Ein guter Monat könnte das für Schnäppchenjäger werden. Beim Räumungsverkauf gehen über 8000 Produkte der Siroop AG über den Ladentisch, wie die Betreiber auf ihrer Website schreiben.

Und die Rabatte können sich sehen lassen. So gibt es auf der Plattform, die 2016 von Swisscom und Coop ins Leben gerufen wurde und das «Amazon der Schweiz» hätte werden sollen, einen Rucksack der Outdoor-Marke North Face bereits für 41.09 Franken. Bei anderen Händlern kostet der 28-Liter-Rucksack mindestens 80 Franken. Wen es bei den kühlen Temperaturen heute Morgen schon fröstelte, kann sich im Ausverkauf mit Jacken aller Art eindecken. Einen Daunen-Winterparka für Damen gibts rund 60 Prozent günstiger als bisher.

Mögliche Wartezeiten

Auf ihre Kosten kommen auch Velofahrer, Camper und Sonnenanbeter. Allerdings müssen Käufer sich möglicherweise etwas gedulden, bis die Ware bei ihnen eintrifft.

Siroop warnt, dass es wegen der erhöhten Nachfrage vereinzelt zu Lieferverzögerungen kommen könne. «Wir sind bemüht, jede Bestellung schnellstmöglich zu verarbeiten, damit du dein Paket auch bald in den Händen halten kannst», verspricht der Händler aber.

BLICK-Umfrage: Viele Dritthändler zügeln nicht

Keinen speziellen Ausverkauf gibt es bei den Dritthändlern, die über die Plattform verkaufen. Diese sollten in Microspot integriert werden, die Plattform gehört ebenfalls zu Coop. Doch viele von ihnen werden den Umzug nicht mitmachen, wie eine BLICK-Umfrage zeigt.

Einer davon ist Geschenkparadies.ch. Siroop habe man als Testkanal angesehen, sagt Geschäftsführer Sébastien Turpain. Die Absatzzahlen seien erwartungsgemäss tief gewesen, auch wenn sie als Premiumpartner eingestuft wurden.

Ein Umzug zu Microspot lohne sich zurzeit nicht. Denn dafür sei eine neue Schnittstelle nötig. Turpain will die Entwicklung aber sehr genau verfolgen, um bei Bedarf aufzuspringen. Vorerst aber begnüge sich sein Shop mit Konkurrent Galaxus.

Enttäuscht über Kündigung

Houseware, der Verkäufer von Küchen- und Haushaltsprodukten, will ebenfalls nicht zu Microspot wechseln. Für sein Sortiment sei die Plattform nicht optimal. Zwar gibt es auch bei Microspot eine Haushaltskategorie, bekannt ist das Coop-Unternehmen aber eher für Elektronikartikel.

Positive Erfahrungen mit Siroop hat der Betreiber von Kanu Naturkosmetik gemacht. «Der Verkaufskanal von Siroop war für mich als Einzelhändler sehr lukrativ und generierte mir 
im Laufe der Monate sehr viele Bestellungen», sagt Lukasz Foltyn. Umso enttäuschter ist er, dass die Verträge gekündigt wurden und eine Übernahme zu Microspot nicht zur Debatte stand.

Übernahme erfolgt schrittweise

Schon immer mehrheitlich eine Ausverkaufsplattform war Siroop für den Fairshop Rrrevolve. «Aus unserem Sortiment wurden vor allem Sale-Artikel und allgemein günstige Ware gekauft», sagt Geschäftsführer Sebastian Lanz über seine Erfahrungen. Von Microspot hätte Rrrevolve bisher noch gar kein Angebot erhalten.

Möglicherweise kommt das aber noch. Eine Microspot-Sprecherin: «Die Übernahme von Händlern auf Microspot und die Erweiterung des Sortiments erfolgt schrittweise.» Erste Geschäftspartner seien bereits eingebunden. Aktuell liege der Fokus auf Büro, Garten und Do-it sowie Spielwaren.

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