Der grosse Sackgeld-Report
Tessiner und Ausländer geben am meisten

Ab wann soll ich meinem Kind Sackgeld geben? Was ist der richtige Betrag? Ticken Väter und Mütter gleich, wenns ums Geld geht? Sind Ausländer grosszügiger als Schweizer? Diese Fragen beantwortet eine grosse CS-Studie.
Publiziert: 12.07.2017 um 09:29 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:01 Uhr
Patrik Berger

Schweizer sprechen nicht gerne über Geld. Überraschend offen gaben Sie aber im Rahmen einer CS-Studie Auskunft zum Thema Sackgeld. 14'000 Personen wurden befragt, davon 7200 Mütter und Väter mit Kindern im Alter zwischen fünf und 14 Jahren.

Kinder werden nicht reich

Eins ist klar: Reich werden Kinder nicht mit ihrem Sackgeld. Die Beträge sind relativ bescheiden, dafür können die meisten Kinder frei darüber verfügen. Ab 7 Jahren bekommen in der Schweiz über 50 Prozent der Kinder Sackgeld. Bei 10-Jährigen sind es im Schnitt 14 Franken pro Monat, mit 12 gibts 23 Franken. 14-Jährige dürfen durchschnittlich schon über 48 Franken verfügen.

Buben bekommen früher Geld

Mädchen kriegen im Schnitt mit 8 Jahren erstmals Taschengeld. Buben bereits mit 7 Jahren. Dafür bekommen die Girls dann aber mehr: Zwischen 9 und 13 Jahren haben sie monatlich 2 Franken mehr zur Verfügung.

Stadt und Land

Eltern von kinderreichen Familien zahlen dem Nachwuchs weniger Sackgeld aus. Kinder, die auf dem Land aufwachsen, bekommen weniger als Stadtkinder.

Links und rechts

Überraschend: Sogar die politische Ausrichtung hat einen Einfluss aufs Sackgeld. Politisch links denkende Menschen knüpfen das Taschengeld seltener an Bedingungen als rechte. Über 50 Prozent der Rechten halten das Erlernen des Umgangs mit Geld für sehr wichtig. Bei linken Eltern sind es nur 30 Prozent.

Väter und Mütter

Väter gehen lockerer mit dem Thema Sackgeld um. Sie zahlen nach eigenem Gutdünken aus und nach dem Bedürfnis des Kindes. Mütter dagegen verlassen sich auf Empfehlungen von Kinderstiftungen von Pro Juventute oder Erziehungsratgeber.

Umgang will gelernt sein

Kinder lernen in der Schule unendlich viel – aber nicht den Umgang mit Geld. Das übernehmen Schweizer Eltern lieber selber. 91 Prozent finden, dass die Finanzerziehung Sache der Eltern und nicht der Schule ist.

Regionale Unterschiede

Tessiner Eltern sind die grosszügigsten. Sie geben ihren Kindern zwar später Taschengeld, dafür dann aber mehr. Pech haben welsche Kinder. Für sie gibts erst zwei Jahre später Sackgeld als für Deutschschweizer. Zudem ist in der lateinischen Schweiz das Taschengeld vermehrt an Bedingungen verknüpft.

Ausländer sind spendabler als Schweizer

Über 25 Prozent der Schweizer halten 10 Franken für ein 10-jähriges Kind als angemessen. 40 Prozent der Ausländer geben an, mehr als 20 Franken zu geben.

Mittelstandfamilien sind vorsichtiger

Das Erlernen des Umgangs mit Geld ist für Eltern mit einem tieferen Einkommen wichtiger als für solche mit einem Haushaltseinkommen von über 200'000 Franken im Jahr.

Kinder geben gerne viel aus

Sparen steht bei Kindern noch nicht im Vordergrund. Einen Grossteil des Sackgeldes geben sie direkt aus. Aber nicht alles. Wenn sie sparen, dann vor allem für einen Computer, für Lego oder ein Töffli.

Rein ins Sparschwein oder doch lieber am Kiosk Süssigkeiten kaufen? Mit Sackgeld lernen Kinder den Umgang mit Geld.
Foto: Getty Images
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.