Die Bank habe ihre Aufsichtspflicht verletzt und sei mitverantwortlich für den entstandenen Schaden, protestierten die Infina-Opfer. Diese waren auf Versprechen nach Renditen von bis zu 1000 Prozent auf ihre Investitionen bei Infina-Firmen hereingefallen.
Sie forderten von der SGKB ein faires Angebot und weitere Verhandlungen, sagte Goran Babic von der Interessengemeinschaft der Opfer am Samstag am Rande des Protestes. Den Opfern sei keine angemessene Entschädigung angeboten worden.
Falls die Bank ihre Verantwortung nicht wahr nehme, seien Klagen im Ausland denkbar. «Viel Anleger stammen aus den USA», sagte Babic. Weitere Demonstrationen würden folgen.
Die Infina-Drahtzieher, zwei Brüder aus Ex-Jugoslawien mit österreichischem Pass, wurden 2011 unter anderem wegen mehrfachen gewerbsmässigen Betrugs zu Freiheitsstrafen von sechs und viereinhalb Jahren verurteilt. Die Urteile sind rechtskräftig.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Brüder mehr als 600 Opfer um insgesamt rund 50 Millionen Franken geprellt hatten. Die Opfer waren ehemalige Landsleute, aber auch Mitglieder der Zeugen Jehovas. Einer der Infina-Brüder gehörte dem Ältestenrat der Zeugen Jehovas an und war auch Prediger in der Gemeinschaft.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) liquidiert den Nachlass des Infina-Firmenkonstrukts. Der Finma-Liquidator und die SGKB-Geschäftsleitung haben sich darauf geeinigt, dass die SGKB den Opfern ein Prozent der Schadensumme ausbezahlt.
Das ist den Opfern zu wenig. Albert Koller, Mitglied der Geschäftsleitung der SGKB, sagt, die Bank zahle das aus Kulanz. Der SGKB komme keine Haftungsrolle zu.
Die SGKB sei für die Infina-Firmen lediglich eine Kontobank gewesen. Sie habe zu keinem Zeitpunkt Infina-Produkte angeboten, sagte Koller gegenüber der sda.
Die INFINA Credit Broker GmbH mit Sitz in Innsbruck/Wien hält fest, dass sie in keinem Zusammenhang mit den Vorwürfen gegenüber der Infina GmbH steht. Trotz desselben Namens handelt es sich um zwei verschiedene Unternehmen.
Die INFINA Credit Broker GmbH mit Sitz in Innsbruck/Wien hält fest, dass sie in keinem Zusammenhang mit den Vorwürfen gegenüber der Infina GmbH steht. Trotz desselben Namens handelt es sich um zwei verschiedene Unternehmen.