Raschelsäckli sind Umweltsünder. Verständlich also, haben die Detailhändler die Säckli von den Kassen verbannt. In der Gemüseabteilung sind die Säckli aber nicht wegzudenken.
Die Migros bietet darum eine Alternative an: die Veggie-Bags. Diese können die Kunden wiederverwenden und waschen. Nach einer Testphase letztes Jahr gibts die Mehrwegsäckli seit zwei Wochen in allen Filialen.
Die Öko-Säckli sind kein günstiger Spass. Während der Testphase verlangte die Migros für eine Viererpack 9.90 Franken. Davon hat die Detailhändlerin über 200'000 Stück verkauft, schreibt der «K-Tipp». Die Migros hat laut dem Konsumentenmagazin bereits während dem Testlauf mit den Öko-Säckli 500'000 Franken umgesetzt.
Säckli wiegt 7 Gramm
Mittlerweile gibts die Veggi-Bags in der ganzen Schweiz zu kaufen. Der Preis ist mit 6.90 Franken tiefer als während der Testphase. Wie viel die Migros für die Säckli ihrem Lieferanten zahlt, bleibt ihr Geheimnis.
Klar ist: Für den Grossverteiler lohnen sich die Säckli doppelt. Die Migros verdient nämlich nicht nur bei jedem Verkauf, sondern auch jedes Mal, wenn der Kunde den Veggie-Bag auf die Waage legt.
Laut dem «K-Tipp» wiegt das Säckli sieben Gramm. Wer etwa Pistazien auf die Waage legt, zahlt darum mit dem Veggie-Bag 18 Rappen mehr. Die Konsumentenzeitschrift rechnet, dass bei einem durchschnittlichen Kilopreis für Offenware von 5 Franken die Migros alleine während der Testphase 140'000 Franken zu viel einkassiert haben soll.
Immerhin: Laut der Migros dürfen Kunden die Ware zuerst wägen und danach ins Säckli füllen. (bam)