Seit bald zwei Jahren ist Tidjane Thiam Chef der Credit Suisse. In der Schweiz angekommen ist er nicht. Als öffentliche Figur ist er inexistent. Spröde Interviews in der Finanzpresse sind seine einzigen Lebenszeichen hierzulande.
Das kann man ihm nicht verübeln. Die CS trägt zwar die Schweiz im Namen, doch bei der Escher-Bank geben heute Amerikaner, Saudis und Katarer den Ton an. Da ist es nur logisch, dass sich Thiam vorab um diese kümmert.
Doch nun zeigt sich: Thiam und Verwaltungsratspräsident Urs Rohner haben auch diese Front nicht im Griff. Im Geschäftsbericht loben sie die eigenen Leistungen über den grünen Klee und sprechen sich entsprechend höhere Löhne zu. Doch damit haben sie sich verzockt. Die Grossaktionäre verweigern sich dem Spiel.
Der Bonusverzicht ist eine Blamage erster Güte für das CS-Führungsduo. Dahinter steckt nicht Einsicht, sondern Opportunismus.