Süss-sauer, aber offenbar keine Ente: Chen Feng (64) soll Appetit auf Dufry haben. Das berichteten die Nachrichtenaganturen Dow Jones und das Wall Street Journal. Demnach will sich der Chef des chinesischen Mischkonzerns HNA am Basler Duty-free-Betreiber beteiligen. Dazu habe Chen bereits bei gewichtigen Dufry-Aktionären angeklopft. Zu den Haupteignern gehören der Singapurer Staatsfonds GIC, der Investmentfonds Temasek und die Qatar Holding.
Cheng und die attraktiven Swissair-Töchter
Chen ist bekannt für sein Interesse an früheren Swissair-Töchtern. Zuletzt ist seine HNA hierzulande durch die Übernahme des Airline-Bordverpflegers Gategroup aufgefallen. Auch die Flugzeugwartungsfirma SR Technics sowie der Flughafendienstleister Swissport gehören dem Konzern. Alle drei waren Perlen der ehemaligen SAirGroup.
Auch Dufry mit einem Umsatz von 7,8 Milliarden Franken im 2016 passt ins Beuteschema des Chinesen, heisst es an der Börse. Dort verteuerte sich die Dufry-Aktie gestern um 3,5 Prozent.
Der Einstieg der Chinesen könnte den Baslern die Tür zur Volksrepublik weit öffnen. Bisher macht der Reisedetailhändler weniger als ein Prozent seines Umsatzes im chinesischen Markt. Weder Dufry noch HNA haben sich gestern zu gemeinsamen Plänen geäussert.
Chen ist angefressen vom Flugzeug-Geschäft. Fluglinien sind ein wichtiges Standbein seines Konzerns. Jetzt fehlt ihm nur noch die Swiss. Auf die Cashcow der deutschen Lufthansa wird der Chinese aber verzichten müssen. Sie steht nicht zum Verkauf.