Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im zweiten Quartal 1,2 Milliarden Franken Gewinn gemacht. Das teilte die SNB am heutigen Montagmorgen mit.
Negativzinsen retten SNB-Ergebnis
Der setzt sich folgendermassen zusammen: Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsgewinn von 0,3 Milliarden Franken. Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen betrug 0,1 Milliarden Franken.
Der Gewinn auf den Frankenpositionen belief sich auf 0,9 Milliarden Franken. Dieser, schreibt die SNB, «resultierte im Wesentlichen aus den erhobenen Negativzinsen auf Girokontoguthaben.» SNB-Präsident Thomas Jordan (54) dürfte nicht zufrieden sein.
22,3 Milliarden Franken weniger als im Vorjahr
Denn das Ergebnis des zweiten Quartals ist schlechter, als Analysten erwartet hatten. Investmentspezialisten der UBS hatten vor Kurzem damit gerechnet, dass die SNB im zweiten Quartal wegen des schwachen Dollars und dem Rückgang des Goldpreises zwischen zwei und sechs Milliarden Franken Verlust ausweisen würde.
Jetzt zeigt sich: Das Ergebnis des zweiten Quartals ist noch schlechter. Es frühstückt den Gewinn von 7,9 Milliarden Franken, den die SNB im ersten Quartal gemacht hatte, nahezu auf.
Wegen des sinkenden Goldpreises und schwacher Fremdwährungspositionen hat die SNB rund 6,68 Milliarden Franken Verlust in drei Monaten geschrieben. Zum Vergleich: im zweiten Quartal 2016 waren es 15,6 Milliarden Franken! Das heisst: die SNB machte im zweiten Quartal 22,3 Milliarden Franken weniger Gewinn als in der Vorjahrsperiode.
Euro-Gewinne können Dollar-Verluste nicht kompensieren
«Die Wechselkursgewinne auf dem Euro konnten die Verluste auf den anderen Anlagewährungen, insbesondere auf dem US-Dollar, nicht kompensieren», erklärt die SNB in ihrer Mitteilung. Die US-Währung wertete gegenüber dem Franken von Anfang Januar bis Ende Juni um 6,4 Prozent ab. In der gleichen Zeitspanne legte der Euro um 2,3 Prozent zu.
Auf die europäische Währung entfallen gut 40 Prozent der Devisenreserven der SNB. Der Dollar macht rund einen Drittel aus. Kleinere Positionen hält die Notenbank auch im britischen Pfund, dem japanischen Yen und dem kanadischen Dollar. (grv, sda)