Ob am Kiosk, beim Grossverteiler oder in der Bäckerei: Coffee to go gibts heute überall. Ist der Kafi ausgetrunken, landet der Becher in den meisten Fällen im Abfall. Die Non-Profit-Organisation Betacup schätzt, dass weltweit 58 Milliarden Becher pro Jahr verwendet werden. Doch nur jeder 400. Becher wird recycelt, berichtet der «Tages-Anzeiger» in der heutigen Ausgabe.
In der Produktion sind die Pappbecher wenig umweltschonend. Bei der Kaffeekette Starbucks etwa bestehen die Becher nur aus zehn Prozent recyceltem Papier. Grund dafür sind auch Vorschriften, die bei Lebensmitteln Recyclingmaterialien nur bedingt zulassen. Dazu kommt eine schlecht abbaubare Polyethylenschicht, die dafür sorgt, dass das Papier die Flüssigkeit nicht aufsaugt.
110 Gramm CO2-Emissionen
Die Konsequenz: Zur Produktion der Becher werden jährlich 32 Millionen Bäume gefällt und 100 Milliarden Liter Wasser verbraucht. Unter dem Strich resultieren so 110 Gramm CO₂-Emissionen pro Becher – gleich viel stösst ein Kleinwagen auf einer Fahrt von einem Kilometer aus.
Was tun? Eine Gebühr wie beim Raschelsäckli wäre nutzlos, zeigt eine Untersuchung der University of Cardiff. Bei einem Test in England schwenkten nur 3,4 Prozent der Kunden auf einen wiederverwendbaren Becher um.
Rabatt, wer eigenen Becher mitbringt
Die Kaffeeketten haben das Problem erkannt. «Wer seinen eigenen Becher in einem Starbucks auffüllen lässt, erhält pro Getränk einen Rabatt von 80 Rappen», sagt eine Sprecherin dem «Tages-Anzeiger».
Auch im Caffè Spettacolo kann man seinen eigenen Becher befüllen lassen. «Wir schenken diesen Kunden ein kostenloses Upgrade auf die grössere Grösse im Wert von einem Franken», sagt eine Sprecherin der Zeitung.
Der Bechermüll ist auch in Deutschland ein Thema: Die Stadtverwaltung von Freiburg hat darum letztes Jahr einen Pfandbecher zum Mitnehmen lanciert. 16 Cafés machen mit, die Stadt unterstützt das Pilotprojekt mit 8500 Euro. (bam)