Novartis-CEO entschuldigt sich mit internem Mail für Trump-Deal
«Ich ging frustriert ins Bett»

Novartis-Chef Vasant Narasimhan gab in einer internen Mail an die Mitarbeiter zu, dass der Trump-Deal ein Fehler war. Er wies darin jegliche Verantwortung für die Zahlung an Trump-Anwalt Michael Cohen zurück.
Publiziert: 10.05.2018 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:39 Uhr
Vasant Narasimhan ist seit 2018 Chef der Novartis.
Foto: PATRICK STRAUB

Gestern war kein guter Tag für Novartis. Das ist nicht die Einschätzung irgendeines Börsen-Analytikers. Diesen Satz hat Novartis-Chef Vasant Narasimhan laut dem Branchen-Portal «StatNews» am Donnerstag an alle Mitarbeiter geschickt. Die «Washington Post» berichtete ebenfalls über die interne Mail.

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Narasimhan steht seit dieser Woche unter Druck. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Novartis 1,2 Millionen US-Dollar an Michael Cohen, den persönlichen Anwalt von US-Präsident Donald Trump, bezahlt hatte, um Zugang zum Weissen Haus zu erhalten.

Narasimhan zeigte im Mail Verständnis dafür, dass viele Mitarbeiter nun enttäuscht und frustriert seien. «Wir haben einen Fehler gemacht und werden deshalb von einer Welt kritisiert, die mehr von uns erwartet», fuhr er fort.

Hier das interne Mail von Novartis im Original.
Foto: Screenshot BLICK

Schlechte Laune bei den Mitarbeitern

Auch für ihn seien die Enthüllungen schwierig: «Für meine Familie war es auch ein schwieriger Tag, da sich unbegründete Geschichten in den USA verbreiteten … Ich ging frustriert und müde ins Bett.» Narasimhan schrieb auch, dass er in keiner Art und Weise involviert gewesen sei.

Noch weniger involviert dürften die Novartis-Angestellten gewesen sein. Dort machte sich laut «Stat» Verärgerung nach den Enthüllungen breit: Ein leitender Angestellter wird anonym zitiert, wonach er sich «angewidert» fühle. Ein weiteres Statement derselben Person: «Die Leute sind wütend und verwirrt, weil es uns alle schlecht aussehen lässt.»

Vas Narasimhan verdient übrigens rund einen Viertel weniger als sein Vorgänger Joe Jimenez. Zum Grundgehalt von 1,55 Millionen Franken können weitere 9 Millionen dazukommen – je nach Leistung. (pma)

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