Boni-Verzicht für die Katz'
Ethos bleibt bei CS hart

Der Stimmrechtsberater Ethos lehnt die Manager-Löhne bei der Credit Suisse nach wie vor ab. Der Boni-Verzicht von 40 Prozent ändert nichts daran.
Publiziert: 18.04.2017 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:27 Uhr
Aktie im Keller, keiner versteht, wohin die CS will. CS-CEO Tidjane Thiam (l.) und Präsident Urs Rohner scheinen ratlos.
Foto: EQ Images

Es sollte ein Befreiungsschlag sein: An Karfreitag gab die CS-Führung bekannt, dass das Management um CEO Tidjane Thiam (54) auf 40 Prozent seiner Boni verzichtet - angeblich freiwillig. Thiams Gesamtlohn sinkt dadurch von 11,9 auf 10,2 Millionen. Der Verwaltungsrat mit Präsident Urs Rohner (57) nahm gleichzeitig eine beantrage Lohnerhöhung für sich selbst zurück.

Mit der Geste wollten Rohner und Thiam die Stimmrechtsberater und Aktionäre gnädig stimmen. Diese hatten für die GV Ende April Opposition gegen die Manager-Löhne angekündigt.

Genützt hat es wenig: Der Genfer Stimmrechtsberater Ethos hält an seinen Abstimmungsempfehlungen fest. Angesichts des 2,7-Milliarden-Franken-Verlustes seien die Löhne noch immer zu hoch, schreibt Ethos. Die Stiftung fordert auch die Abwahl von Rohner und seinem Vize Richard Thornburgh. Die beiden hätten strategisch versagt.

Auch US-Stimmrechtsberater stellen sich gegen den VR

Die US-Stimmrechtsberater Glass Lewis und ISS sprechen sich ebenfalls unverändert gegen den Vergütungsbericht der CS aus. Zusammen vertreten sie rund einen Drittel des Aktienkapitals der CS. 

Mehr Erfolg hat die CS bei der Norges Bank, ihrem grössten Aktionär. Nach dem Boni-Verzicht werde man bei den Löhnen mit dem Verwaltungsrat stimmen, teilt der norwegische Staatsfonds mit.

ISS, Glass Lewis und Ethos dürften rund einen Drittel aller CS-Aktien vertreten. Neben der Norges Bank gehören die saudische Olayan Group und der katarische Staatsfonds Qatar Investment Authority zu den grössten CS-Aktionären. Sie dürften mit dem Verwaltungsrat stimmen. (sda/gs)

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