Fazit nach einer Woche mit der Kryptowährung
Im Alltag sind Bitcoins nichts wert

Tag 5: BLICK-Wirtschaftsreporter Sven Zaugg zieht sein Fazit: Als Alltagswährung taugt Bitcoin leidlich wenig. Doch die Technologie dahinter verspricht einen echten Mehrwert.
Publiziert: 22.12.2017 um 19:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:00 Uhr
Sven Zaugg lebte ein Woche lang von Bitcoins
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BLICK-Reporter zieht Fazit:Sven Zaugg lebte ein Woche lang von Bitcoins
Sven Zaugg

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Das gilt auch für die Kryptowährung Bitcoin. Sie ist mit dem Versprechen angetreten, den Geldfluss unabhängig von Notenbank und Finanzinstituten zu demokratisieren. Einfach, schnell und ohne Umwege – von Mensch zu Mensch. Eine Währung, die auf Vertrauen basiert.

Es ist anders gekommen. Der Wertzuwachs von Bitcoin glich in den vergangenen Wochen  einer Blase, die kurz vor dem Platzen ist. Die Währung wurde nicht wie vorgesehen als Zahlungsmittel verwendet, sondern war ein reines Spekulationsobjekt. Das öffnete Tür und Tor für Glücksritter. Doch jetzt folgt die Talfahrt. Gestern fiel der Bitcoin-Kurs um bis zu 30 Prozent.

«Noch nicht massentauglich»

Im Alltag hat sich gezeigt: Bitcoin ist als Zahlungsmittel untauglich. Die Gebühren sind horrend, die Verarbeitung langsam. Zwar verfolgen die beliebtesten Onlinehändler der Schweiz das Thema «mit Interesse», wie ein Umfrage von BLICK zeigt. Doch sie üben sich in vornehmer Zurückhaltung. «Zu unsicher», «zu volatil», «noch nicht massentauglich», sagen sie unisono.

Ob Bitcoin, Ether, Litecoin oder eine andere der mittlerweile über 1400 Kryptowährungen: Die meisten dürfen genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sein. Als Zahlungsmittel werden sich jene durchsetzen, die einen echten Mehrwert bieten. Eben: schnell, unkompliziert, gebührenfrei. Das ist bis jetzt fast keine.

Blockchain noch in den Kinderschuhen

Der Franken ist dem Bitcoin haushoch überlegen. Er ist wertbeständig und leicht verfügbar. «Vielmehr werden Kryptowährungen als Anlageinstrument genutzt», schreibt die Schweizerische Nationalbank. 

Die andere Seite der Medaille ist die Technologie dahinter – die Blockchain. Dieses dezentrale Netzwerk hat das Zeug zur Revolution. Doch es steckt noch in den Anfängen. Es ist langsam, verbraucht enorm viel Strom und ist instabil. Das muss sich ändern.

Wie die Schweiz profitieren könnte

Die klügsten Köpfe an den besten Hochschulen der Schweiz arbeiten daran, die Blockchain besser, schneller, effizienter und sicherer zu machen. Davon kann auch die Schweiz profitieren.

Denn die Blockchain hat viel Potenzial: Sie kann unseren Alltag mit einer sicheren digitalen Identität erleichtern, Medikamente fälschungssicher machen und virtuelle Vertragsabschlüsse ermöglichen. Wenn dies gelingt, dann schafft diese Technologie einen echten Mehrwert.

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