Bisher schröpfte Postfinancenur Millionäre
Jetzt gibts schon ab 500'000 Franken Negativzinsen

Postfinance hat als Goldesel der Post ausgedient: Im ersten Semester brach das Ergebnis um 66 Prozent auf 125 Millionen Franken ein. Wegen dem schwierigen Zinsumfeld zahlen Kunden neu Negativzinsen ab 500'000 Franken Vermögen.
Publiziert: 23.08.2018 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2018 um 09:34 Uhr
Wegen dem Tiefzinsumfeld rechnet Postfinance-Chef Hansruedi Köng nicht so bald mit einem besseren Ergebnis.
Foto: Keystone / PETER KLAUNZER
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Claudia Gnehm

Das hat der Schweizer Post im Krisenjahr mit dem Postautoskandal gerade noch gefehlt. Die Banktochter Postfinance, die über Jahre zuverlässig die Kassen der Post füllte, verdiente im ersten Halbjahr 247 Millionen weniger als vor einem Jahr.

Laut Postfinance-Chef Hansruedi Köng (52) wurde der Rückgang massgeblich durch den um 82 Millionen Franken tieferen Zinserfolg verursacht. Vor den gravierenden Auswirkungen des Negativzinsumfelds warnte er schon länger. Negativ auf das Ergebnis wirkten sich zudem Wertberichtigungen auf Finanzanlagen im Umfang von 6 Millionen Franken aus.

Ausserdem war das Vorjahressemester durch einmalige Gewinne aus dem Verkauf zweier Aktienportfolios in der Höhe von insgesamt 109 Millionen Franken positiv beeinflusst worden.

Strafzins ab Oktober

Um die Kosten angesichts schwindender Erträge zu senken gab Postfinance im Juni einen Stellenabbau von 500 Personen bis Ende 2019 bekannt. Seit Jahresbeginn ging die Zahl der Vollzeitangestellten um 96 auf 3377 zurück. Um mehr Einnahmen zu generieren, senkt Postfinance nun per 1. Oktober den Schwellenwert für Negativzinsen bei den Privatkunden von bisher einer Million Franken auf neu 500’000 Franken. Laut Köng sind davon zusätzlich rund 6000 bis 7000 Kunden betroffen. Seit Anfang 2017 müssen bereits Kunden mit einem Vermögen über dem Schwellenwert von 1 Million Franken 1 Prozent Strafzinsen bezahlen auf dem Vermögen über dem Schwellenwert. Wie viele Kunden so schon Strafzinsen bezahlen, gibt Postfinance nicht bekannt.

Neu muss zum Beispiel ein Kunde mit 750'000 Franken auf dem Konto 2500 Franken Strafzins abgeben. Mit dieser unpopulären Massnahme sollen die wegbrechenden Zinserfolge kompensiert werden, so Köng. Er beteuert, für die überwiegende Mehrheit der 2,5 Millionen Privatkunden werde es jedoch weiterhin keine Negativzinsen geben.

Die Postfinance parkiert wegen des ihr auferlegten Kreditverbotes und «mangels rentabler Anlagemöglichkeiten» einen Teil ihrer Kundengelder als liquide Mittel bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Negativzinsen, die sie dafür der SNB bezahlen muss, verrechnet sie teilweise in Form einer Gebühr an Geschäftskunden und vermögende Privatkunden. Trotzdem seien ihr in den letzten zwölf Monaten über 3,6 Milliarden Franken an Kundengeldern zugeflossen.

Klare Rahmenbedingungen gefordert

Das Tiefzinsumfeld kommt für Postfinance in einem ungünstigen Moment. Gemäss den neuen Eigenmittelvorgaben muss die Posttochter ab nächstem Jahr 2 Milliarden Franken Eigenkapital aufbauen. Weil für Postfinance ein Kreditverbot gilt, kann sie das Finanzpolster weder mit dem Kredit- noch dem Hypothekengeschäft aufbauen.  «Wir wissen noch nicht wie Postfinance zusätzliches Kapital beschaffen soll», kritisiert Köng.

Gewinneinbruch bei Post-Cash-Cow

Postfinance hat als Milchkuh der Post ausgedient: Im ersten Semester 2018 brach das Ergebnis um 66 Prozent auf 125 Millionen Franken ein. Wegen dem schwierigen Zinsumfeld erhöht Posfinance nun die Gebühren. Seit Jahresbeginn wurden 97 Jobs abgebaut.

Das hat der Schweizer Post im Krisenjahr mit dem Postautoskandal gerade noch gefehlt. Die Banktochter Postfinance, die über Jahre zuverlässig die Kassen der Post füllte, verdiente im ersten Halbjahr 247 Millionen weniger als vor einem Jahr.

Laut Postfinance-Chef Hansruedi Köng (52) wurde der Rückgang massgeblich durch den um 82 Millionen Franken tieferen Zinserfolg verursacht. Vor den gravierenden Auswirkungen des Negativzinsumfeld warnte er schon länger. Negativ auf das Ergebnis wirkten sich zudem Wertberichtigungen auf Finanzanlagen im Umfang von 6 Millionen Franken aus.

Gebühren steigen im Oktober

Als Massnahme gab Postfinance bereits einen Stellenabbau von 500 Personen bekannt. Nun senkt PostFinance per 1. Oktober den Schwellenwert für die Guthabengebühren bei den Privatkunden von bisher einer Million Franken auf neu 500’000 Franken.

Für die überwiegende Mehrheit der knapp 3 Millionen Privat- und Geschäftskunden werde es jedoch weiterhin keine Guthabengebühr geben, teilte Postfinance weiter mit.

Postfinance hat als Milchkuh der Post ausgedient: Im ersten Semester 2018 brach das Ergebnis um 66 Prozent auf 125 Millionen Franken ein. Wegen dem schwierigen Zinsumfeld erhöht Posfinance nun die Gebühren. Seit Jahresbeginn wurden 97 Jobs abgebaut.

Das hat der Schweizer Post im Krisenjahr mit dem Postautoskandal gerade noch gefehlt. Die Banktochter Postfinance, die über Jahre zuverlässig die Kassen der Post füllte, verdiente im ersten Halbjahr 247 Millionen weniger als vor einem Jahr.

Laut Postfinance-Chef Hansruedi Köng (52) wurde der Rückgang massgeblich durch den um 82 Millionen Franken tieferen Zinserfolg verursacht. Vor den gravierenden Auswirkungen des Negativzinsumfeld warnte er schon länger. Negativ auf das Ergebnis wirkten sich zudem Wertberichtigungen auf Finanzanlagen im Umfang von 6 Millionen Franken aus.

Gebühren steigen im Oktober

Als Massnahme gab Postfinance bereits einen Stellenabbau von 500 Personen bekannt. Nun senkt PostFinance per 1. Oktober den Schwellenwert für die Guthabengebühren bei den Privatkunden von bisher einer Million Franken auf neu 500’000 Franken.

Für die überwiegende Mehrheit der knapp 3 Millionen Privat- und Geschäftskunden werde es jedoch weiterhin keine Guthabengebühr geben, teilte Postfinance weiter mit.

Er schlägt schon lange eine Teilprivatisierung der Postfinance vor und dafür das Recht, Hypotheken zu verkaufen. «Der Bundesrat soll einen Grundsatzentscheid fällen», fordert Köng. Erhält Postfinance keine neuen Geschäftsmöglichkeiten, braucht sie ihren Gewinn, um das eigene Kapitalpolster aufzubauen. Der Mutterkonzern Post muss sich sowieso darauf einstellen, dass sie von der Tochter für dieses Jahr keine Dividende in der Höhe von 136 Millionen Franken erhält wie im Vorjahr.

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