Google und Microsoft bilden in der Schweiz keine Informatik-Lehrlinge aus. Das ärgert die Branche, denn sie beklagt aktuell einen Fachkräftemangel (Blick.ch berichtete).
Nicht alle tun es den amerikanischen Tech-Konzernen gleich. Auch internationale IT-Unternehmen bilden ihren Nachwuchs in der Schweiz selber aus.
«Das hat bei uns Tradition»
Zum Beispiel IBM. Aktuell beschäftigt das US-Unternehmen in der Schweiz 45 Informatik-Lehrlinge. «Das hat bei uns Tradition», meint Pressesprecherin Susan Orozco.
Auch die Swisscom, dick im IT-Geschäft, setzt auf die Berufslehre: Momentan bildet der Telekom-Platzhirsch 159 Informatiker- und 231 Mediamatiker-Lehrlinge aus.
Doch nicht nur die dicken Fische setzten auf die Berufslehre. So hat der Softwareentwickler MySign drei Informatiker in der Ausbildung - bei insgesamt 40 Mitarbeiter.
Viele KMUs bilden Lehrlinge aus
Damit sind sie nicht die Einzigen: Viele KMUs in der Branche bilden Lehrlinge aus. Das bestätigt auch Andreas Kälin, Präsident vom Berufsverband ICT-Berufsbildung Schweiz. «In der Lehrlingsausbildung sind kleinere Unternehmen sehr aktiv», so der Kälin.
Total gibt es in der ICT-Branche 8000 Lernende. Das entspricht 4,1 Prozent der Informatik-Jobs der Schweiz. Hier sieht der Verbandspräsident noch Potential: «Im Minimum sollte ein Unternehmen 5 Lehrlinge auf 100 Mitarbeiter haben».
Die Branche hat das Problem erkannt: Alleine im letzten Jahr wurden 1600 neue ICT-Lehrstellen geschaffen.
Ob das den Fachkräftemangel der Branche lösen wir, werden wir sehen. Fakt ist: Nicht alle machen es Google und Microsoft gleich. (bam)