Beizer schäumen wegen Feldschlösschen-Aufschlag, Gäste zahlen die Zeche
Schluck! Jetzt wird die Stange teurer

Beizer schäumen, weil Feldschlösschen vor ein paar Tagen die Preise erhöht hat. Jetzt wollen die Wirte deshalb ihre Kundschaft abzapfen. Das bringt das Fass zum Überlaufen!
Publiziert: 15.07.2017 um 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:47 Uhr
Immer teurer: Die Stange Bier kostet im Schnitt schon mehr als fünf Franken.
Foto: Keystone
Konrad Staehelin

Unter den Schweizer Wirten gärt es: Viele müssen in den nächsten Tagen den Preis für die Stange Bier erhöhen. Der Grund: Braugigant Feldschlösschen hat auf den 1. Juli die Bierpreise für die Beizen verteuert.

BLICK liegt das Schreiben der Grossbrauerei an die Wirte vor: Stolze 29 Biersorten kosten neu mehr. Darunter sind auch die regionalen Biere Cardinal (Westschweiz), Hürlimann (Zürich), Warteck (Basel), Valaisanne (Wallis) und Gurten (Bern) – alle aus den Kesseln der Grossbrauerei.

Bis zu 11,9 Prozent teurer

Im Detail: Das Fass Feldschlösschen Original, auf das die meisten Beizer setzen, wird um 4,5 Prozent teurer – der Liter kostet die Beizer neu 3.47 Franken. Der 20-Liter-Container Schneider Weisse kostet die Wirte neu 4.70 Franken pro Liter. Das ist ein Aufschlag von 11,9 Prozent.

Fast jedes zweite Bier, das in der Schweiz gezapft wird, stammt aus dem Haus Feldschlösschen beziehungsweise von dessen dänischem Mutterkonzern Carlsberg.

Die Wirte schäumen. «Weil die Kosten steigen, werden einige Wirte ihre Preise erhöhen», sagt Maurus Ebneter (53) vom Wirteverband Basel-Stadt. Die Zeche zahlen die Gäste.

Es ist das nächste Kapitel des jahrzehntelangen Preisanstiegs: 1983 kostete eine Stange Bier im Schnitt noch unter 2.30 Franken, jetzt sind es gut fünf Franken (siehe Grafik). Der neue Feldschlösschen-Aufschlag wird die Stange um bis zu 20 Rappen verteuern.

Kunden zahlen Zeche

«Wir haben sowieso schon sehr tiefe Margen wegen des grossen Konkurrenzdrucks», erklärt Ebneter, darum müssten viele Wirte die zusätzlichen Kosten auf die Kunden abwälzen.

«Alle Wirte, die sich mit einem Liefervertrag von Feldschlösschen abhängig gemacht haben, zahlen jetzt die Zeche dafür – beziehungsweise ihre Kunden», wettert Urs Schindler (49), Wirt vom Schlosshof in Dornach SO.

Die Wirte sind nicht die Einzigen, die fürs Bier mehr zahlen müssen: Wie BLICK diese Woche enthüllte, haben Detailhändler die Preise für Feldschlösschen-Dosenbiere erhöht. Auch hier zahlen die Kunden den Aufpreis.

Nur Feldschlösschen erhöht

Dass Feldschlösschen die Preise anzieht, freut die Bierbrauer aus der zweiten Reihe. «Das ist für uns ein Verkaufsargument», sagt Roger Tanner, Sprecher der St. Galler Brauerei Schützengarten, auf Anfrage. Selber habe man die Preise seit Jahren nicht mehr erhöht und habe auch nicht vor, das zu tun.

Gleiches sagen die Grossbrauereien Heineken, mit Marken wie Eichhof oder Calanda die Nummer zwei im Schweizer Markt, oder Ramseier, die unter anderem das Farmer-Bier für Landi braut.

Und was sagt Feldschlösschen? «Wir tun alles, um Preiserhöhungen wenn immer möglich zu vermeiden», sagt Sprecherin Gabriela Gerber. Man habe für eine sehr lange Periode Preisanpassungen vermieden. Warum ihr Unternehmen gerade jetzt im Sommer die Preise erhöht, wollte sie nicht sagen.

BLICK sucht die günstigste und die teuerste Stange

Prost! Es muss doch noch günstige Beizen geben! Melden Sie uns, wo die Stange Bier (3 dl) noch billig ist – oder in welcher Beiz sie überteuert ist. Schicken Sie bis Montagmittag ein E-Mail an blickwirt@ringier.ch oder eine Nachricht per Whatsapp auf 079 813 80 41. Teilen Sie uns den Namen der Beiz mit und schicken Sie uns ein Foto von sich mit der Stange Bier.

Prost! Es muss doch noch günstige Beizen geben! Melden Sie uns, wo die Stange Bier (3 dl) noch billig ist – oder in welcher Beiz sie überteuert ist. Schicken Sie bis Montagmittag ein E-Mail an blickwirt@ringier.ch oder eine Nachricht per Whatsapp auf 079 813 80 41. Teilen Sie uns den Namen der Beiz mit und schicken Sie uns ein Foto von sich mit der Stange Bier.

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