In der Schweiz werden viele Menschen unter Zwang von ihren Arbeitgebern ausgebeutet. Betroffen sind speziell das Baugewerbe, der Gastrobereich, die Haus- sowie die Landwirtschaft. Gemäss dem «Tagesanzeiger» sind die Behörden überzeugt, dass die bisher bekannten Fälle auf eine hohe Dunkelziffer schliessen lassen würden.
Dagegen will man nun etwas unternehmen. So hat etwa die Kantonspolizei Zürich dafür extra Spezialisten ausgebildet. Seither würden mehr Opfer identifiziert, sagt Sprecherin Carmen Surber gegenüber der Zeitung. Die Kontrollen seien massiv verstärkt worden. Zurzeit seien allein in Zürich mehrere Verfahren, vorab im Baugewerbe, pendent.
Im Kanton Bern kontrollieren die Behörden ebenfalls strenger. Dabei wurden mehrere Fälle in der Lebensmittelproduktion und bei Beauty-Dienstleistern aufgedeckt, wie der bernische Polizeiinspektor Alexander Ott sagt.
Infobus tourt durch die Schweiz
Mit dem zweiten Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel soll sich das nun ändern. Dieser besagt, dass bis 2020 die Arbeitsinspektoren und Branchen zu schulen.
Eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung von Arbeitsausbeutung spiele jedoch auch die Öffentlichkeit – Nachbarn oder Kunden etwa, sagt Emilie Ballestraz von der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Ab Mittwoch wird die IOM deshalb für ein Jahr mit einem Infobus durch die Schweiz fahren. (nbb)