Achtung, Krebsgefahr!
Jede zweite Tattoo-Farbe enthält verbotene Stoffe

Bei einer grossangelegten Kontrolle in Schweizer Tattoo-Studios fanden die Kantonschemiker in 56 Prozent der Farben gefährliche und verbotene Substanzen.
Publiziert: 26.03.2015 um 22:12 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 04:13 Uhr
Kantonschemiker warnen vor krebserregenden Stoffen in Tattoo-Farben. (Archiv)
Foto: AP

Mehr als die Hälfte der in der Schweiz erhältlichen Tattoo-Farben gefährden die Gesundheit und dürfen nicht mehr verwendet werden. Dies ergab eine Untersuchung der Kantonschemiker.

Sie haben 229 Produkte für Tattoos und Permanent Make-Up untersucht, die in Schweizer Studios verwendet werden. 56 Prozent der Produkte wurden beanstandet, wie der Verband heute Donnerstag schreibt. Viele davon enthielten unerlaubte Pigmente und Konservierungsstoffe.

Im Zentrum stehen sogenannte Nitrosamine, primäre aromatische Amine (paA) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). «Die Stoffe können Krebs erzeugen», erklärt Chemiker Urs Hauri vom Kantonslabor Basel-Stadt. Diese Stoffe sind in den Farbpigmenten enthalten, machen allerdings die Farbqualität nicht besser: «Sie liessen sich problemlos vermeiden», weiss Hauri.

Grenzkontrollen werden verstärkt

Die beanstandeten Farben wurden vom Markt genommen. Die betroffenen Tätowierstudios mussten die Analyse der beanstanden Proben bezahlen.

Als erste Massnahme werden in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie der Oberzolldirektion die Kontrollen an den Grenzen verstärkt.

Bereits in den Jahren 2009 wurden vier von fünf Produkte und 2011 jede zweite Probe beanstandet. Aus Sicht des Bundes nehmen viele Tätowierstudios die Selbstkontrolle zu wenig wahr und verwenden Produkte, die gesetzlich nicht erlaubt sind.

Bei der nächsten Revision der Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung ist deshalb vorgesehen, dass die Studios neu der Meldepflicht unterstellt werden. Zudem soll festgelegt werden, wie häufig die Studios durch den kantonalen Vollzug kontrolliert werden. (alp/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.