Wenige Tage nach dem Volksnein zur Unternehmenssteuerreform III baut Lonza seinen Standort im Kanton Wallis massiv aus. Zusammen mit dem französischen Sanofi-Konzern investiert der Feinchemiehersteller in Visp VS 290 Millionen Franken.
Das Joint Venture, eine strategische Partnerschaft, verbinde die starke Pipeline für die Entwicklung von Biologika von Sanofi mit dem Know-how von Lonza, um eine hochmoderne Anlage für Säugetierzellkulturen zu planen, zu errichten, in Betrieb zu nehmen und zu betreiben, teilen beide Unternehmen mit.
«200 neue Arbeitsplätze im Wallis»
Die anfängliche Investitionssumme von fast 300 Millionen Franken werde von Lonza und Sanofi zu gleichen Teilen getragen, heisst es weiter. Lonza werde die Anlage bauen und das Joint Venture im Betrieb der Anlage unterstützen.
Lonza-Sprecher Marco Ferraro ergänzt gegenüber BLICK: «Wir werden bis zum Launch der Anlage im Jahr 2020, 200 Arbeitsstellen im Wallis schaffen.» Zurzeit beschäftigt Lonza in Visp rund 2700 Mitarbeiter.
Das neue Werk sei ein Bekenntnis zum Standort: «Wir sind der Meinung, dass dies eine positive Meldung für den Standort Schweiz ist», sagt Ferraro.
Von einer «starken Botschaft» spricht der Walliser Staatsrat und Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft, Energie und Raumentwicklung, Jean-Michel. Diese Investition zeige, dass der Kanton ein attraktiver Industriestandort bleibe.
Inbetriebnahme im Jahr 2020
Die erste Bauphase der Anlage soll im Jahr 2017 beginnen, vorausgesetzt die erforderlichen regulatorischen Genehmigungen werden erteilt. Die vollständige Inbetriebnahme ist für 2020 geplant. Lonza hat bereits drei ähnliche Anlagen in den USA und Singapur errichtet und lizensiert.
Die Lonza betreibt den grössten Industriebetrieb in der Region. Es wird die Zahl herumgereicht, dass die Lonza 5000 Familien im Oberwallis ernähre. Im letzten Geschäftsjahr hat der Konzern erstmals die Vier-Milliarden-Umsatzmarke geknackt: Der Umsatz legte um 8,7 Prozent auf 4,13 Milliarden Franken zu.