Die SBB machen zehn Millionen Franken locker – eine hübsche Summe. Den Batzen steckt der Bahnkonzern in den ersten schweizweiten Digitalisierungsfonds. Dieser ist ein Gemeinschaftsprojekt der SBB mit den Gewerkschaften SEV und transfair, dem Kaderverband KVöV und dem Lokführerverband VSLF.
Die Millionen sollen den SBB-Mitarbeitern zugutekommen. «Wir befinden uns in einem digitalen Wandel», erklärt SBB-CEO Andreas Meyer (57). Das berge «Chancen und Risiken für die SBB, ihre Arbeitsplätze und die Mitarbeitenden.»
SEV-Präsident Giorgio Tuti zufolge soll die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden gestärkt werden. «Neue dezentrale und flexible Arbeitsformen lösen Ängste aus», hält er fest. Sozialer Schutz bleibe deshalb zentral.
Verschiedene Szenarien
Nun wird es die Aufgabe des Fonds, mit Studien und Projekten genau herauszufinden, welches die Chancen und Risiken der Digitalisierung sind: Wie verändern sich die Berufsbilder? Wo entstehen Arbeitsplätze oder wo fallen sie weg? Welche Kompetenzen sind in Zukunft gefragt? Dabei sollen sowohl optimistische als auch pessimistische Szenarien geprüft werden.
Die SBB und ihre Sozialpartner könnten dank dem Fonds ohne Verhandlungsdruck an langfristigen Lösungen arbeiten. Erkenntnisse sollen später unter anderem in die Gestaltung von Rahmenbedingungen und Gesamtarbeitsverträge (GAV) einfliessen.
Mit der formellen Unterzeichnung des jüngsten GAV gestern Abend wurde denn auch der Fonds offiziell ins Leben gerufen.