Die Schweiz zündet die nächste Präventions-Kampagne gegen das Rauchen: Filmemacher reichten Clips ein, in denen das Rauchen - oder eben das Aufhören - thematisiert wird. Auf smokefree.ch/de/filmwettbewerb/#info kann noch bis zum 4. Juni abgestimmt werden, welcher Film der beste ist.
Und Prävention brauchts, denn aufhören ist schwierig. In Umfragen geben rund die Hälfte der knapp 2 Millionen Rauchenden an, dass sie aufhören wollen. Aber eben: Damit ist es so eine Sache. Meist scheiterts an fehlenden konkreten Plänen und Unwissen über Stolpersteine beim Entwöhnen.
Dazu kommt: Rauchen ist teuer - nicht nur fürs eigene Portemonnaie! Jährlich 1,5 Milliarden Franken an medizinischen Behandlungen verursacht der Zug am Glimmstängel. Weitere vier Milliarden indirekte Kosten gibts obendrauf: Der Grund dafür sind tabakbedingte Krankheiten, Todesfälle und Invalidität.
25 tote Raucher täglich
Laut einer Studie der Universität Neuenburg von 2005 kommen weitere 5,2 Milliarden Franken für immaterielle Kosten dazu: Der Verlust von Lebensqualität infolge Rauchens – psychischer wie physischer Natur. Das macht insgesamt beeindruckende 10,7 Milliarden Franken an sozialen Kosten, alleine verursacht durch den Tabakkonsum.
Aber Rauchen ist nicht nur teuer sondern auch tödlich: Jedes Jahr sterben 9500 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums so das BAG. Das sind 25 Menschen pro Tag.
Rauchen schlägt nicht nur auf die Lunge, das gesamte Herz-Kreislaufsystem wird geschädigt (39 Prozent der tabakbedingten Todesfälle). Lungenkrebs ist für weitere 28 Prozent der Todesfälle verantwortlich, übrige Krebsarten für 14 Prozent und 15 Prozent sterben an Erkrankungen der Atemwege.
14 Jahre länger lebt ein gesunder Mensch wenn er nicht raucht, schreibt die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention. Die Hälfte aller regelmässig Rauchenden stirbt frühzeitig, davon wiederum die Hälfte vor dem 70. Altersjahr. Der Tabakkonsum gilt als wichtigste Einzelursache für den Verlust an Lebensqualität und Lebensjahren.
Die höchste Raucherdichte findet sich bei den 25 bis 34-jährigen: 34,4 Prozent konsumieren Tabak. Beginnt man mit dem Laster vor dem 15. Geburtstag ist es besonders schwierig aufzuhören. Und genau hier gilt die Prävention als entscheidend, so das BAG.
Raucher zahlen für die Prävention
Die Prävention war vor allem von 2001 bis 2008 besonders erfolgreich: In diesen Jahren schwand der Anteil der Raucher in der Bevölkerung von 33 Prozent auf 25. Seither stagniert der Anteil. Mit Kampagnen wie “Ich bin stärker” und der SmokeFree-Buddy-App will der Bund einen weiteren Effort leisten, um den Anteil der rauchenden Bevölkerung weiter zu senken.
Finanziert wird die Präventions-Kampagne übrigens durch die Raucher: 2,6 Rappen pro verkaufte Zigaretten-Packung fliesst in den Tabakpräventionsfonds. Insgesamt kommen so 13,5 Millionen Franken zusammen – um den Einstieg zu verhindern, den Ausstieg zu fördern und die Passivraucher zu schützen.
Der Bund schätzt den ökonomischen Nutzen der Prävention hoch ein: Auf zwischen 540 bis 900 Millionen Franken pro Jahr.
Genug, um den Rauchern die Lust an der Zigarette zu nehmen?