Skicrosser Niederer erklärt seinen Ausraster
Woher die Wut auf die «Schiis-Franzose»?

Beim Weltcup in Val Thorens (Fr) beschimpfte Skicrosser Armin Niederer die Franzosen. Vor dem Heimweltcup heute in Arosa ist alles vergessen.
Publiziert: 12.12.2016 um 23:31 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:12 Uhr
Stefan Meier

Bonjour Armin, ça va?
Niederer: (lacht). Danke, es geht mir sehr gut.

Sind sie immer noch sauer auf die «Schiiss-Franzose»?
Nein, gar nicht. Das ist alles vergessen. Das war einfach in der Hitze des Gefechts und eine erste Reaktion. Mittlerweile habe ich mich ja auch für die Aussage entschuldigt.

Also ist es kein Trauma aus dem Französisch-Unterricht, das da ans Tageslicht kommt?
Nein, überhaupt nicht. Ich hatte sehr viel Französisch in der Schule und war gar nicht mal so schlecht. Ich kann es auch besser als Englisch. Auch die Noten waren passabel.

Und sprechen Sie immer noch französisch?
Es ist recht viel geblieben. Ich verstehe die Sprache gut, nur mit dem Sprechen hapert es manchmal ein bisschen.

Wieso dann Ihr Ärger? Hatten Sie schon öfter Probleme mit den französischen Fahrern? Sind sie als besonders rücksichtslos bekannt?
Sie nehmen einfach jede Lücke wahr, die sich auftut. Und dann kam es einfach an diesem Tag gleich zweimal vor. Schon in der ersten Runde spürte ich, wie die Skis von Miaillier meinen Rücken streiften. Das ist dann schon nicht so lustig. Am TV hat man das gar nicht so gesehen. Und dann passiert es gleich noch einmal. Ich habe Lepage gar nie gesehen, er kam einfach von hinten und sprang mir in die Beine. Meine Trainer und jene von anderen Nationen meinten auch, dass die Aktion nicht so gut war.

Mit den Franzosen haben Sie auch gesprochen?
Wir haben uns unterhalten. Und Lepage ist selbst auch der Meinung, dass es wohl etwas zu viel war. Aber er war halt in der Luft und konnte dann auch nicht mehr reagieren. Wir betreiben einen körperbetonten Sport. Und wenn man dann jeweils zusammen darüber geredet hat, ist es dann auch vergessen.

Dann werden Sie also auch künftig an die Côte d’Azur in die Ferien reisen, wenn es sich ergibt?
Oh ja, sehr gern. Ich war schon in Korsika oder Biarritz. Das hat mir dort sehr gepasst.

Und das französische Restaurant werden Sie auch nicht meiden?
Nein. Und zum Salat werde ich auch in Zukunft französisches Dressing bestellen.

Sind Sie eigentlich erschrocken, dass man Sie am TV so gut gehört hat?
Ja, tatsächlich. Das war wohl das erste Mal ausserhalb von Olympia, dass das der Fall war. Es sieht dann noch so aus, dass ich es direkt in die Kamera sage. Dabei spreche ich ja mit den Fis-Verantwortlichen, die dahinter stehen. Aber es ist ja grundsätzlich gut, dass der Sport im TV kam.

Die nächste Übertragung kommt aus Arosa. Beim Heim-Weltcup gibts Wiedergutmachung?
Ja, da sind viele Leute, die mich kennen. Da will ich zeigen, dass ich auch fahren kann. Ich freue mich auf das Nachtrennen. Das gab es, glaube ich, vor fünf Jahren das letzte Mal. Das ist sehr speziell, man hat eine gute Sicht. Und natürlich eine super Atmosphäre.

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