Tonga-Trommler betreibt seit vier Wochen Langlauf
«Dieses Mal hatte ich das Öl nur auf den Ski»

Pita Taufatofua hat es nach Olympia in Rio an die Nordisch-WM in Lahti geschafft. Dort ist er für einmal voll bekleidet unterwegs.
Publiziert: 24.02.2017 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:50 Uhr
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Pita Taufatofua im Langlauf-Sprint von Lahti.
Foto: REUTERS
Stefan Meier aus Lahti

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Rio war er der grosse Star. Pita Taufatofua trug für Tonga die Fahne im traditionellen Gewand. Den nackten Oberkörper mit Kokosöl eingerieben, legte er einen glänzenden Auftritt hin.

Der Taekwondo-Kämpfer wurde daraufhin zum gefeierten Star und Nationalhelden der Pazifik-Insel. Und nun folgt sein nächster grosser Auftritt. 

An der Nordisch-WM wagt er sich in die Loipe. Lässt in der Sprint-Quali drei andere Exoten hinter sich. «Aber hey, ich mache das erst seit vier Wochen!», freut er sich im Ziel, das er mit 2:33 Rückstand erreicht. 

Gegenüber BLICK verrät der 33-Jährige: «Ich hatte drei Ziele: Unter 12 Minuten bleiben. Keinen Baum treffen. In keine Leute reinlaufen. Und das habe ich geschafft, in 5:40!»

Was auffällt: Der Tonga-Läufer ist für einmal nicht oben ohne unterwegs. Seit dem Auftritt in Rio ist er auf den sozialen Medien fast nur halbnackt zu sehen. «Naja, ich lebe am Strand unter Kokosnussbäumen. Da kann ich keine Skijacke tragen», sagt er lachend.

Und die Oben-Ohne-Bilder im Schnee? «Das war ein sehr sonniger Tag. Nach drei Wochen bei minus 15 Grad war es minus 2. Das fühlte sich für mich wie Sommer an», erklärt Taufatofua, der sich im bayrischen Isny auf die WM vorbereitet hat.

Und noch etwas anderes ist nicht wie sonst, als er sich am Donnerstag durch den Schnee kämpft. Seine Muckis sind nicht mit Kokosöl eingerieben. «Dieses Mal hatte ich das Öl nur auf den Ski», sagt er lachend. «Deshalb ging es so schnell vorwärts.»

Der WM-Lauf soll nicht sein letzter Auftritt auf Schnee gewesen sein. Taufatofua will es an die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang schaffen. «Okay, man muss ein bisschen verrückt sein. Aber ich bin stur. Und ich liebe Herausforderungen.»

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