Mieses Doping-Spiel
Norweger gehen auf Nathalie von Siebenthal los!

Weil sie Therese Johaugs Erklärung für das Doping-Vergehen nicht glaubt, gerät unsere Langläuferin Nathalie von Siebenthal ins Visier der norwegischen Medien.
Publiziert: 07.12.2016 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:21 Uhr
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Unsere Langlauf–Hoffnung, Nathalie von Siebenthal, gerät ins Visier der norwegischen Medien.
Foto: KEYSTONE
Stefan Meier

Die heile norwegische Sportwelt wurde diesen Sommer böse erschüttert. Erst wurde Martin Sundby mit zu viel Asthma-Mittel erwischt. Dann Therese Johaug. Das Langlauf-Schätzchen der Nation gedopt? Eine Katastrophe!

Doch anstatt die eigenen Wunden zu lecken, schiessen die Norweger nun gegen andere – und nehmen ausgerechnet unsere Langlauf-Hoffnung Nathalie von Siebenthal ins Visier.

Die 23-Jährige machte öffentlich klar, dass sie die Geschichte von Johaug nicht glaubt. Die Norwegerin gab an, das verbotene androgene Steroid Clostebol über eine Sonnencreme für die Lippen versehentlich eingenommen zu haben. Für Von Siebenthal eine zu fadenscheinige Erklärung. «Johaug ist unglaubwürdig», sagte sie der «Schweiz am Sonntag».

Vor allem, dass Johaug zwischen Mai und September nur einmal getestet wurde, stösst der Bernerin auf. «Einmal getestet und ausgerechnet positiv – und dann soll es eine Sonnencreme gewesen sein. Nein, ich glaube diese Geschichte nicht.» Sie selbst sei beinahe 20-mal getestet worden.

Und wegen diesen Aussagen wird ihr nun ein Strick gedreht. Bei vielen Dopingtests sei es immer auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, schreibt das norwegische Boulevard-Blatt Dagbladet. Verdächtigte Sportler würden am meisten getestet. Eine hinterhältige Attacke auf Von Siebenthal! Die Norweger wollen ihr tatsächlich einen Dopingverdacht andichten.

Nathalie weiss über die Artikel Bescheid, will sich aber nicht weiter dazu äussern, sondern sich auf den Heimweltcup vom Wochenende in Davos konzentrieren. «Ich stehe aber zu meiner vor einigen Wochen getätigten Aussage, dass es für mich schwer verständlich ist, dass die beste Athletin einer Ausdauersportart während vier Monaten nicht getestet wird», sagt sie. Das sei in der Schweiz undenkbar, was sie auch in Ordnung finde. «Ich bin in diesem Zeitraum selber über 10 Mal getestet worden und das ist bei meinen Kollegen der Langlauf Nationalmannschaft in etwa gleich.»

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