Vor eineinhalb Wochen reiste Roger Federer in Wimbledon an. Seine Arbeit auf dem Tennisplatz hielt sich seitdem in Grenzen. Knapp 40 Minuten für die Startrunde auf dem Centre Court sowie ein paar Trainings – auch vor dem heutigen Match gegen Dusan Lajovic (Ser, ATP 79). Keine Schinderei, die hat er vor der Rasensaison gemacht. Jetzt gehts ums Gefühl mit den hiesigen Bällen, dem Tritt auf dem heiligen Rasen und gleichzeitig ums frisch bleiben für möglichst lange Championships.
Dazu gehören auch viel Schlaf und eine ausgewogene Ernährung. BLICK wollte vom 18-fachen Grand-Slam-Sieger wissen, wie sehr er auf gutes Essen achte. «Ganz ehrlich, ich bin da sehr relaxt», antwortet er. «Ich hatte immer ein recht natürliches Verständnis in solchen Dingen.» Er esse gesund und ausgeglichen. Und mit seiner vierköpfigen Kinderschar gönne er sich auch schon mal Schoggi oder ein Glacé.
«Nicht Süssigkeiten en masse essen»
Als er jung war, traf Roger mal einen Ernährungsberater. «Du bist in den Top-Ten ohne meine Hilfe – du kommst auch weiter ohne meine Hilfe», habe ihm dieser gesagt. «Ich solle einfach aufpassen, nicht en masse Süssigkeiten zu essen.»
Dabei blieb es bis heute. «Ich denke, ich könnte in den Stunden vor den Matches etwas mehr machen», gibt der 35-Jährige zu. Aber aus Angst vor Bauchweh oder Schwindel bleibe er lieber bei Bewährtem: Pasta und Reis. «Diese Routine habe ich mir schon in ganz frühen Zeiten angewöhnt. Später kam dann noch Fleisch oder Fisch mit Salat oder Gemüse hinzu.»
Kulinarische Vielfalt fast grenzenlos
Auch bei der Wahl von Restaurants ist Roger flexibel und experimentierfreudig. «Ich muss nicht immer zum gleichen Italiener gehen, nur weil ich da schon mal gut gegessen habe. Habe ich heute Abend Lust auf den Mexikaner oder Japaner, gehe ich hin.» Da ist er in Wimbledon Village am rechten Ort. Hier, wo die meisten Spieler private Unterkünfte mieten, ist die kulinarische Vielfalt fast grenzenlos.
Meist aber bleibt Grossfamilie Federer zuhause in der Villa – und geniesst den Service eines eigenen Kochs. «Das vereinfacht alles und immer ist was zu essen im Haus.» Er sei froh über die Investition: «Fünfzehn Jahre lang standen wir selbst in der Küche, mussten aufräumen und putzen.» Aber doch nicht Roger selbst, oder? «Ich habe immer mitgeholfen! Aber das meiste bleibt an Mirka hängen – sie soll jetzt auch mal eine Pause haben.»