Es gibt tatsächlich Dinge, die Roger Federer (34) in seiner 17-jährigen Karriere und in über 1250 Matches als Profi noch nicht erlebt hat. Zum Beispiel das, was ihm vor den US Open passiert ist. Eine Stunde vor der Auslosung trainierte er dort nämlich mit dem Argentinier Leonardo Mayer (28, ATP 33).
Nun trifft er in der Nacht auf Dienstag zum Start der US Open auf den Argentinier. «Hätte ich das gewusst, hätte ich nicht mit ihm trainiert, das ist klar», gibt Federer unumwunden zu. «Für mich war das ein totaler Schock! Ich wusste nicht, dass er nicht gesetzt ist. Das ist mir noch nie passiert.»
An Mayer hat Federer spezielle Erinnerungen. «Das im letzten Herbst in Schanghai war mein vielleicht glücklichster Sieg.» In der Startrunde musste Federer insgesamt fünf Matchbällle abwehren und profitierte dabei zum Teil von der gütigen Mithilfe des Argentiniers. Der hatte danach beim Handshake Tränen in den Augen.
«Ich möchte nicht zu weit vorausdenken. Er ist ein sehr gefährlicher Gegner, ist auf beiden Seiten sehr gefährlich.» Im Training hats bereits einen Match gegeben. «Ich habe den ersten Satz verloren und den zweiten gewonnen», sagt Federer, der nicht als Trainings-Weltmeister bekannt ist.