Lange ists her: Am 2. April steht Roger Federer (35) zum letzten Mal im Ernstkampf, beim Turniersieg in Miami. Seither macht der Basler Pause, die Sandsaison hat er ausgelassen, erst diese Woche in Stuttgart steht Federer wieder auf den Platz. «Ich bin in den letzten zehn Wochen Trainingsweltmeister geworden», sagt er am Montag. «Aber mein Körper fühlt sich gut an, ich bin frisch, gesund, es tut nichts weh.»
Und dann kommt da noch ein weiterer Vorteil dazu. Die neue Frisur: «Durch den Haarschnitt bin ich sicher noch ein paar Jahre jünger geworden.»
74 Tage lang wird die Pause gewesen sein, wenn Federer am Mittwoch nach einem Freilos in Runde 1 endlich auf dem Rasenplatz steht – gegen seinen deutschen Kumpel Tommy Haas oder den Franzosen Pierre-Hugues Herbert.
Sein letzter Gegner trägt einen deutlich grösseren Namen: Beim Turniersieg in Miami bezwingt Federer im Final Rafael Nadal.
Der Spanier ist seit Sonntag zehnfacher Roland-Garros-Sieger und liess im Final Stan Wawrinka keine Chance – ob Federer ihn hätte stoppen können? Keine Chance. «In der Verfassung von gestern und wie ich mich auf Sand präsentiert hätte, hätte ich Rafa nicht schlagen können.»
Zwar habe er beim mit seinem Landsmann Stan gefiebert. «Ich kenne ihn viel besser, klar, und ich habe gehofft, dass er gewinnt. Aber man muss auch sehen, was Nadal geleistet hat. Das ist historisch, das werden wir wahrscheinlich nicht mehr erleben.» Nadals zehn French-Open-Triumphe seien «absolut unglaublich, das gilt es zu würdigen. Ich kann mir nur annähernd vorstellen, wie es ist ein Turnier so zu dominieren, wie es Nadal tut.»
Der Sieg des Spaniers inspiriert Federer aber auch. «Es zeigt, dass es möglich ist, ein grosses Ziel zu erreichen. Aber an meiner Situation ändert sein Paris-Sieg nichts. Für mich bleibt Wimbledon das grosse Ziel, das ist es seit Saisonbeginn» sagt der Schweizer. «Die Saison fängt für mich jetzt erst so richtig an.»