Das meint BLICK
Federer steckt in der Rasen-Falle

Roger Federer braucht Selbstvertrauen und Siege. Sein Körper verlangt Schonung. Eine verzwickte Lage, meint BLICK-Tennisreporter Simon Häring.
Publiziert: 13.05.2016 um 22:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:20 Uhr
Roger Federer steckt in einem Dilemma.
Foto: EQ Images
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Simon Häring
BLICK-Tennisreporter Simon Häring.
Foto: TOTO MARTI

Daraus, dass er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, macht Roger Federer (34) kein Geheimnis. Das Resultat sei in Rom zweitrangig gewesen. Er habe wichtige Informationen gesammelt. Doch ist das ein Schritt vorwärts? Seine Bewegungen wirkten ungewohnt hölzern. Vorsichtig. Zeitweise gar verunsichert.

Seine Anhänger müssten nicht verstehen, was er tut. Er habe 17 Jahre lang Glück gehabt. Doch mit solchen Einsätzen macht er sich keinen Gefallen. Es ist offensichtlich: Das Vertrauen in den eigenen Körper hat massiv gelitten. Und der Körper ist noch immer die Basis von Federers Erfolg.

Grosses Risiko und fehlende Zeit

Der Baselbieter steckt in einem klassischen Dilemma. Er braucht Matches auf höchstem Niveau. Er riskiert aber auch, dass die Verletzung sich wieder verschlimmert. Und dass sein Selbstvertrauen weitere Risse bekommt. Durch Niederlagen und fehlendes Vertrauen in die eigene Belastbarkeit.

Das Problem: Federer läuft auch zunehmend die Zeit davon. In anderthalb Monaten beginnt Wimbledon, zuvor bestreitet er in Stuttgart und Halle zwei Rasen-Turniere. Für ihn sind das die Wochen der Wahrheit. Im Herbst seiner Tennis-Karriere kommen nicht mehr viele solcher Chancen. Das weiss auch Federer.

Zwar scheint er aus dem Seuchenjahr 2013 seine Lehren gezogen zu haben. Damals spielte er trotz Schmerzen im Rücken. Er gewöhnte sich falsche Bewegungsabläufe an. Und musste sich später eingestehen, dass eine Pause die klügere Wahl gewesen wäre. Doch diese hat Federer nun nicht mehr. Er steckt bereits in der Rasen-Falle.

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