Gleich fünf Medaillensätze werden am Olympischen Tennis-Turnier in Rio de Janeiro im August vergeben. Und in allen Disziplinen stellt die Schweiz Medaillen-Kandidaten. «Martina Hingis spielt so gut, dass derzeit jede Frau mit ihr das beste Doppel der Welt bilden würde», sagt Fed-Cup-Captain Heinz Günthardt.
Am Tag nach dem Triumph gegen Deutschland passiert der Zürcher um 08.27 Uhr die Passkontrolle am Leipziger Flughafen – mit drei rot lackierten Fingernägeln an der linken Hand. «Für jeden Sieg einen. Leider habe ich keinen Nagellackentferner gefunden», sagt Günthardt, der heute seinen 57. Geburtstag feiert.
Unser neues Super-Doppel verbindet seit Jahren enge Bande. «Ich kenne Belinda, seit sie ein kleiner Knopf ist», sagt Hingis. Erstmals stehen sie vor 14 Jahren in Trübbach SG gemeinsam auf dem Platz. Im letzten Jahr treten Hingis und Bencic, die ihre technische Grundausbildung bei Hingis’ Mutter Melanie Molitor geniesst, in Tokio im Doppel an.
Im Fed-Cup-Krimi aber ist es eine Premiere. Eine, die uns nun von Olympia-Gold träumen lässt. «Ich kann dazu fast nicht Nein sagen. Für mich ist es etwas ganz Spezielles, mit Martina zu spielen», sagt Bencic. «Belinda war die entscheidende Figur des Wochenendes. Und im Doppel hat sie sich super führen lassen», schwärmt Hingis.
Sie hat nun die Qual der Wahl, denn auch Timea Bacsinszky (26) ist eine Kandidatin für das Olympia-Doppel. Für die Entscheidung, mit wem sie Jagd auf Gold machen will, lässt sich Hingis, die im gemischten Doppel mit Roger Federer antritt, Zeit. Die Aussichten auf einen Medaillen-Regen am Fusse des Zuckerhuts sind jedenfalls gut.
Nachdem das Fed-Cup-Team gestern bis in die frühen Morgenstunden im Hotel gefeiert hatte, trennten sich die Wege heute. Während Günthardt, Bacsinszky und Golubic in die Schweiz zurückkehrten, reisten Hingis und Bencic direkt nach St. Petersburg weiter.
Am 16./17. April empfängt die Schweiz in den Halbfinals in Genf, St. Gallen oder Luzern Titelverteidiger Tschechien. Spätestens dann ist unser Super-Doppel wieder vereint.