Beim offiziellen Fed-Cup-Team-Abend am Donnerstag in Satigny GE tauschen Belinda Bencic (19) und die Französin Kristina Mladenovic (23) noch Geschenke aus. Während Letztere sich über ein Schokoladen-Fondue-Set freut und Dankesküsschen verteilt, bekommt Bencic ein Lacoste-Shirt. Die beiden Tennis-Spielerinnen sind seit vielen Jahren beste Freundinnen. Heute aber ist für kurze Zeit Schluss mit der Freundschaft.
Günthardts Bauchgefühl
Denn der Schweizer Captain Heinz Günthardt (58) gibt Bencic (WTA 81) gegenüber der besser klassierten Viktorija Golubic (WTA 63) den Vorzug als zweite Einzelspielerin neben der gesetzten Timea Bacsinszky (WTA 16). Damit ist klar, dass es im Viertelfinal in der Genfer Palexpo-Halle zum Fed-Cup-Einzel-Heimdebüt von Bencic kommt. «Es hat am Ende eher der Bauch entschieden. Wir haben drei Spielerinnen, die auf hohem Niveau sind. Das ist ein Privileg», sagt Günthardt.
Nur etwas mehr als einen Monat nach dem letzten Duell am Hopman Cup trifft Bencic damit wieder auf Mladenovic (WTA 31). Damals verlor sie nach gutem Start in drei Sätzen. «Ich weiss, wo die Fehler lagen und versuche sie am Samstag zu vermeiden. Kiki lebt vom Aufschlag und dem ersten Ball, drum muss ich sie in Ballwechsel verstricken», analysiert sie.
Obwohl Bencic seit Oktober auf der Tour sieglos ist und am Montag aus den Top 100 fällt, sieht sich Mladenovic im Freundinnen-Duell nicht als Favoritin. «Das Klassement repräsentiert nicht Belindas wahre Stärke. Sie trainiert hart und seriös. Zuletzt hatte sie einige schwierige Auslosungen wie in Australien mit Serena Williams in der 1. Runde. Es wird ein hartes Spiel.»
Keine grossen Stücke aufs Ranking setzt auch Günthardt. «In dem Moment, wo es losgeht, zählt nur der Schläger, der Ball und der Gegner. Das Blatt Papier bleibt draussen.» Das gilt vorläufig auch für Golubic. Immerhin darf sie – kurzfristige Wechsel vorbehalten – zusammen mit Martina Hingis das Doppel bestreiten.
Das Fed-Cup-Programm vom Samstag
14 Uhr: Bacsinszky - Cornet
anschliessend: Bencic - Mladenovic