Tanguy Nef ist beim ersten Slalom dieses Winters etwas geglückt, was zuvor nicht einmal Alpin-Giganten wie Marcel Hirscher oder Aksel Lund Svindal geschafft haben – der Sohn eines Uni-Professors gewann gleich in seinem ersten Weltcup-Einsatz als Elfter ordentlich Weltcuppunkte, nämlich deren 24.
Heute wird Nef in Val d’Isère zum zweiten Mal in der Belle Etage des Skisports angreifen. Vielleicht ist es gleichzeitig Nefs zweitletzter Einsatz in diesem Winter. Denn: Vor dieser Saison hat der 22-Jährige mit Swiss Ski-Männerchef Tom Stauffer die Abmachung getroffen, dass er im Januar sein Wirtschafts-Studium am Darthmouth-College im US-Bundesstaat New Hampshire fortsetzen wird. An dieser Ausgangslage hat sich auch nach dem Exploit in Finnland nicht viel verändert. Nef: «Ich will mein Studium unbedingt bis 2020 durchziehen. Bis zum Ende fehlen mir noch fünf Semester.»
Und weil am elitären College keine Fernstudiengänge möglich sind und die Professoren besonders viel Wert auf die Anwesenheit ihrer Studenten legen, wird der Genfer voraussichtlich kurz nach dem Slalom in Madonna di Campiglio (22. Dezember) in die USA zurückreisen.
«Es sei denn, Tanguy würde auch bei den nächsten Weltcuprennen so stark wie in Levi fahren. Dann könnten wir ihn vielleicht doch noch ein zwei Wochen länger in Eu ropa behalten», hofft Stauffer. Der Männer-Chef fügt aber an, «dass auch wir daran interessiert sind, dass Tanguy sein Studium in den nächsten zwei Jahren beenden kann und sich danach voll auf den Skisport konzentriert.»