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Überraschungsmann Tanguy Nef
Noch zwei Slaloms – dann zurück an Uni!

Tanguy Nef (22) lieferte beim ersten Slalom dieses Winters die grösste Überraschung. Doch muss sich der Genfer schon bald wieder aus dem Weltcup-Zirkus verabschieden?
Publiziert: 09.12.2018 um 08:51 Uhr
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Tanguy Nef gewann gleich in seinem ersten Weltcup-Einsatz ordentlich Weltcup-Punkte.
Foto: Freshfocus
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Tanguy Nef ist beim ersten Slalom dieses Winters etwas geglückt, was zuvor nicht einmal Alpin-Giganten wie Marcel Hirscher oder Aksel Lund Svindal geschafft haben – der Sohn eines ­Uni-Professors gewann gleich in seinem ersten Weltcup-Einsatz als Elfter ordentlich Weltcuppunkte, nämlich deren 24.

Heute wird Nef in Val d’Isère zum zweiten Mal in der Belle ­Etage des Skisports angreifen. Vielleicht ist es gleichzeitig Nefs zweit­letzter Einsatz in diesem Winter. Denn: Vor dieser Saison hat der 22-Jährige mit Swiss Ski-Männerchef Tom Stauffer die Abmachung getroffen, dass er im Januar sein Wirtschafts-Studium am Darthmouth-College im US-Bundesstaat New Hampshire fortsetzen wird. An dieser Ausgangslage hat sich auch nach dem Exploit in Finnland nicht viel verändert. Nef: «Ich will mein Studium unbedingt bis 2020 durchziehen. Bis zum Ende fehlen mir noch fünf Semester.»

Und weil am elitären College keine Fernstudiengänge möglich sind und die Professoren ­besonders viel Wert auf die Anwesenheit ­ihrer Studenten legen, wird der Genfer voraussichtlich kurz nach dem Slalom in Madonna di ­Campiglio (22. Dezember) in die USA zurückreisen.

«Es sei denn, Tanguy würde auch bei den nächsten Weltcuprennen so stark wie in Levi fahren. Dann könnten wir ihn vielleicht doch noch ein zwei Wochen ­länger in 
Eu
ropa 
be­halten», hofft Stauffer. Der ­Männer-Chef fügt aber an, «dass auch wir daran interessiert sind, dass Tanguy sein Studium in den nächsten zwei Jahren beenden kann und sich danach voll auf den Skisport konzentriert.»

Windsturm in den Alpen
Slalom in Val d'Isère abgesagt!

Der für Sonntagmorgen geplante Slalom in Val d'Isère fällt dem schlechten Wetter zum Opfer.
Publiziert: 09.12.2018 um 09:25 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2018 um 09:43 Uhr
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Schlechtes Wetter in den französischen Alpen.

Die Schweizer Slalom-Cracks können ihr Top-Resultat vom Disziplinen-Auftakt in Levi nicht bestätigen: Die Organisatoren in Val d'Isère machen kurzen Prozess und sagen den Slalom aufgrund des schlechten Wetters in den Alpen ab!

Vor allem die heftigen Windböen lassen kein reguläres Rennen zu, wie Fis-Renndirektor Markus Waldner zu «SRF» sagt. Wann das Rennen nachgeholt wird, ist noch unklar. Geprüft wird offenbar ein Termin zwischen den Events in Zagreb und Adelboden anfangs Januar. Der nächste Slalom im Weltcupkalender ist auf den 22.12. beim Klassiker in Madonna di Campiglio angesetzt. 

SRF-Experte Didier Plaschy hat für die Absage kein Verständnis: «Für mich als alter Slalomfahrer ist das unverständlich. In dieser Disziplin wird eigentlich immer gefahren.»

Der Schweizer Slalomfahrer Daniel Yule sagt: «Ich trainiere den ganzen Sommer für 12 oder 13 Rennen. Deshalb ist die Absage natürlich schade. Aber wenn die Sicherheit nicht gegeben ist, müssen wir die Entscheidung der Fis akzeptieren.»

Allerdings: Der Wind ist phasenweise so stark, dass die Slalomkünstler gar nicht mit dem Sessellift an den Start befördert werden können. (red)

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