Der Zuverlässige
Kein anderer Swiss Ski-Athlet fährt so konstant wie Daniel Yule (25). In den letzten zwanzig Slaloms klassierte sich der Walliser mit schottischen Vorfahren in den Top-12. Im letzten Winter fuhr er in Kitzbühel und Schladming seine ersten Podestplätze im Weltcup ein. Jetzt ist der Team-Olympiasieger reif für den ersten grossen Einzelsieg.
Der Gambler
Luca Aerni (25) liebt das Risiko, deshalb ist die Ausfallquote beim Kombi-Weltmeister höher als bei einem Daniel Yule. Doch wenn Aerni ins Ziel kommt, schwingt er meistens mit einer sehr guten Zeit ab. So wie im letzten Winter in Madonna die Campiglio, als nur Marcel Hirscher schneller war. Auch in Levi vor einem Jahr war der Berner mit Walliser Wurzeln richtig schnell. Damals belegte er in der Endabrechnung ex aequo mit Yule den vierten Rang.
Der Riese
Ramon Zenhäusern (26) war DER Aufsteiger der letzten Saison. In Pyeongchang bescherte der 2-Meter-Mann mit Silber der Ski-Schweiz die erste Olympia-Slalom-Medaille seit Jaques Lüthy 1980. Bei den Weltcup-Klassikern in Kranjska Gora und Wengen carvte der Oberwalliser auf die Ränge drei und vier. Zenhäusern ist auf flachem Terrain praktisch unschlagbar. Und heute wird er in Levi in den Genuss vom flachsten Startabschnitt im Weltcup-Zirkus kommen!
Der Hochgepriesene
Loïc Meillard (22) gehört zwar der Riesenslalom-Gruppe an, der im Wallis wohnhafte Neuenburger besitzt aber auch ein riesiges Slalom-Potenzial. Sein bestes Ergebnis realisierte er im Vorwinter als Sechster in Levi. Der 22-Jährige wird selbst von Marcel Hirscher als der grosse Alpin-Dominator der Zukunft angepriesen. Bis jetzt hat der Bruder von Melanie den Sprung auf ein Weltcup-Podest aber noch nie geschafft.
Der Rock’n’Roller
Der Lausanner Marc Rochat (25) spielt Gitarre und liebt rockige Klänge. Auf der Piste landete er beim letzten Slalom in Kranjska Gora als sechster erstmals in den Weltcup-Charts. Zuvor ist er allerdings sieben Mal in Serie ausgeschieden. Rochat ist aber davon überzeugt, dass er seit seinem Skiwechsel von Atomic auf Nordica weniger fehleranfällig ist.
Der Zweitgrösste
Bezüglich Körperlänge ist Sandro Simonet (23) schon jetzt die Nummer 2 im Swiss-Ski-Team – nur Ramon Zenhäusern ist noch grösser als der 1,91-Meter-Mann aus dem Kanton Graubünden. Den grössten Auftritt im Weltcup hat der Sohn eines Bus-Chauffeurs aus Tiefencastel im vergangenen März abgeliefert, als er sich in Kranjska Gora mit der zweitbesten Laufzeit hinter Ramon Zenhäusern vom 24. auf den 8. Schlussrang verbesserte.
Der Leidgeprüfte
Reto Schmidiger (26) hat 2010 und 2011 Slalom-Gold bei den Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen. In dieser Zeit feierte der Cousin von Luzern-Goalie David Zibung auch das erste Top-8-Ergebnis im Weltcup. Doch in der Folge wurde der Nidwaldner immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Wie im letzten Winter: Drei Wochen nachdem er in Levi auf den 10. Rang fuhr, blieb «Schmidi» in Val d’Isère nach einem Slalom-Sturz mit einem gerissenen Kreuzband liegen. Jetzt wagt der 26-Jährige sein nächstes Comeback.
Der grösste Name
Als Mike von Grünigen 1997 in Sestriere (It) WM-Gold im Riesenslalom gewann, war sein Sohn Noel zwei Jahre alt. Heute gibt der Erbe des grossen MvG sein Weltcup-Debüt. Eine vordere Platzierung darf von NvG aber noch nicht erwartet werden. Der Zimmermann-Lehrling hat im Februar zwar ein FIS-Rennen gewonnen, im Europacup war er noch nie besser als Zehnter.