Vorhang auf für Mikaela Shiffrin! Der US-Star darf sich auf spannende Tage freuen. Zwar steht in Squaw Valley (USA) zuerst noch der Riesenslalom an, doch für die amerikanischen Fans steht vor allem der Slalom am Samstag im Fokus.
Da könnte Historisches geschehen: Landet Shiffrin auf dem Podest, gewinnt sie zum vierten Mal den Slalom-Weltcup. Egal was sonst passiert. Nur Erika Hess (5) und Vreni Schneider (6) haben mehr Slalom-Kristallkugeln zuhause stehen. Kaum einer zweifelt daran, dass auch die Schweizerinnen eines Tages vom Supertalent ein- und überholt werden. Zumal Shiffrin am Montag ihren erst 22. Geburtstag feiert.
Ob «Mika» auch gleich den Gewinn des Gesamtweltcups bejubeln kann, ist dagegen nicht sicher. Ihr Vorsprung von 178 Punkten auf Ilka Stuhec (Sln) dürfte aber locker ausreichen, um spätestens nächste Woche beim Weltcupfinale in ihrer «erweiterten» Heimat Aspen alles klar zu machen.
Aussicht auf Kristallkugeln haben die Schweizerinnen nicht. Die in Abwesenheit von Lara Gut zur alleinigen Teamleaderin mutierten Wendy Holdener (23) hat dennoch viel vor. Und ist nach dem WM-Blues mental wieder frisch. Die Weltmeisterin sagt: «Die Leute machten ein grosses Tamtam um mich, was es mir auch nicht einfacher gemacht hat. Nun glaube ich jedoch, dass ich es gut in den Alltag zurück geschafft habe.»
Im Riesenslalom will die Schwyzerin ihren 22. Gesamtrang verbessern und im Slalom den dritten Platz verteidigen. Aktuell hat Holdener da 43 Punkte Vorsprung auf die Schwedin Frida Hansdotter. Liegt vielleicht gar der so ersehnte erste Sieg in einem Spezialslalom drin? Wendy: «Man kann nie sagen, wann es soweit ist.» Gelingt es ihr in diesem Winter nicht, würde sie einen traurigen Rekord aufstellen: Noch nie landete eine Frau in einem Winter so häufig wie Wendy (bislang 6 Mal) auf dem Podest, ohne dabei ein Rennen zu gewinnen.
Nach Gold und Silber in St. Moritz ist die Saison für Holdener aber so oder so schon top - egal was noch passiert. Eine Extra-Motivation holte sie sich zuletzt beim Besuch der berühmten Golden Gate Bridge in San Francisco (USA) ab. «Es war wirklich cool. Auch weil ich als Kind die Serie ‹Full House›, die da gedreht wurde, sehr mochte.»