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Trainer schwärmt von Gino
Schafft heute auch der kleine Caviezel den Riesen-Durchbruch?

Nach den zwei zweiten Rängen von Mauro Caviezel in der Abfahrt und im Super-G stellt sich vor dem Riesen in Beaver Creek vor allem eine Frage: Wächst jetzt auch sein Bruder Gino über sich hinaus?
Publiziert: 02.12.2018 um 16:50 Uhr
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Gino Caviezel möchte im Riesenslalom ein Top-Ergebnis erreichen.
Foto: Sven Thomann
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Als Gino Caviezel (26) seine ersten Kinderrennen bestritten hat, wurde der Skisport von Hermann Maier, Alberto Tomba oder Mike von Grünigen geprägt. Während seine Jahrgänger diesen Heros nachgeeifert haben, hatte Gino ein ganz anderes Vorbild: Sein vier Jahre älteren Bruder Mauro. «Mein Bruder war für mich immer der Grösste, ich wollte auf der Piste immer genau wie Mauro fahren.»

Das erste Ausrufezeichen auf der allerhöchsten Stufe hat dann aber der jüngere Caviezel gesetzt! Mauro laborierte 2013 einmal mehr an einer Verletzung, als der damals 20-jährige Gino beim Weltcup-Riesen in Adelboden völlig überraschend Elfter wurde. 2014 fuhr er im Riesenslalom von Alta Badia im Weltcup erstmals in die Top-Ten.

«Jetzt brauchts ein Top-Ergebnis»

Doch spätestens seit Mauro 2017 bei der WM in St. Moritz die Bronzemedaille in der Kombination gewonnen hat, ist der Ältere auch sportlich die Nummer 1 in der Familie. Und nachdem Mauro in Beaver Creek innerhalb von 24 Stunden zweimal Zweiter wurde, erklärt Gino vor dem heutigen Riesenslalom mit einem breiten Grinsen im Gesicht: «Nun muss auch ich ein Top-Ergebnis abliefern, ansonsten habe ich bei uns zu Hause gar nichts mehr zu melden.»

Und gemäss Swiss Ski-Riesenslalom-Trainer Willi Dettling liegt für Gino ein sehr gutes Ergebnis heute tatsächlich in Reichweite: «Seit er nach der letzten Saison auf Dynastar-Ski gewechselt hat, fährt Gino viel konstanter und mit viel mehr Selbstvertrauen. In den letzten teaminteren Trainingseinheiten hier in den USA fuhr er ähnlich stark wie Loic Meillard.» Die Erfolge von Big Brother Mauro dürften Gino tatsächlich zusätzlichen Antrieb verleihen.

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Exploit in Beaver Creek
Thomas Tumler fährt sensationell aufs Riesen-Podest!

Der Schweizer Thomas Tumler fährt unglaublich vom 21. auf den 3. Platz in Beaver Creek und beschert der Schweiz den ersten Weltcup-Podestplatz im Riesenslalom seit sieben Jahren.
Publiziert: 02.12.2018 um 22:12 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2018 um 01:48 Uhr
Hier stürmt Berthod das Interview von Tumler!
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Nach drittem Platz im Riesen:Hier stürmt Berthod das Interview von Tumler!
Jonas Lang

Das Podest:

Der letzte Schweizer Riesenslalom-Podestplatz liegt sieben Jahre zurück. Carlo Janka gewinnt damals in Kranjska Gora. Thomas Tumler gewinnt nicht, schafft aber den Exploit in Beaver Creek.

1. Stefan Luitz (De) 2:36.38

2. Marcel Hirscher (Ö) +0.14

3. Thomas Tumler +0.51

Tumler fährt sensationell vom 21. Rang auf das Riesen-Podest!
1:00
Highlights des Riesenslaloms:Tumler fährt sensationell vom 21. Rang auf das Riesen-Podest!

Die Schweizer

«Mit dem 12. Platz wäre ich zufrieden», meint Thomas Tumler kurz nach seiner Traum-Fahrt zu SRF. Zu diesem Zeitpunkt sind noch einige Fahrer oben. Platz 12? Der Bündner wird am Schluss sensationell Dritter! Er fährt die Tore extrem aggressiv an und kann im Mittel- und Schlussbereich massiv Zeit rausfahren. Vom 21. Platz aus dem 1. Lauf aufs Podest – Wahnsinn! «Mit dieser Startnummer hätte ich mir das nie denken können», sagt der Schweizer später zu SRF. Loic Meillard verpasst das Podest haarscharf. Der Neuenburger zeigt eine starke Fahrt, fällt aber um einen Platz zurück auf die Fünf. Gino Caviezel verpasst einen Exploit im Riesen, zeigt aber eine gute Fahrt. Marco Odermatt und Elias Zurbriggen starten stark, lassen aber im Mittel- und Schlussbereich viel Zeit liegen.

5. Loic Meillard +0.84
13. Gino Caviezel +1.55
25. Elia Zurbriggen +2.60
27. Marco Odermatt +2.74

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Ganz grosses SKIno! Thomas Tumler fährt vom 21. Rang aufs Podest.
Foto: Sven Thomann/Blicksport

 

So lief das Rennen

Reihenweise scheitern die Fahrer im Mittel- und Schlussbereich an Thomas Tumler: Pinturault, Faivre oder Ligety – alle verlieren Zeit auf den Schweizer. Am Schluss sind nur Slalom-Experte Marcel Hirscher und Comeback-Sieger Stefan Luitz schneller als der Bündner. Der Deutsche schlängelt sich auf der «Birds of Prey» in seinem ersten Rennen nach einem Kreuzbandriss auf den 1. Platz. Starke Leistung des Bayer. Marcel Hirscher rettet mit seinem 2. Platz die österreichische Ehre. Sonst wäre es ein rabenschwarzer Abend für die Ski-Nation geworden. Der nächste Ösi folgt auf Platz 23.

Die Bedingungen

Frostige -13 Grad zeigt das Thermometer in Beaver Creek an. Das Wetter ist aber wunderbar und lässt das Ski-Herz höher schlagen: blauer Himmel, wunderbare Piste und eine strahlende Sonne.

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