Mikaela stellt Vonn in den Schatten
Rennen gegen Männer? Wenn, dann Shiffrin!

Lindsey Vonn träumt von einem Geschlechterkampf. Aber: Wenn eine ein solches Duell verdient hätte, dann Mikaela Shiffrin.
Publiziert: 08.01.2018 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:50 Uhr
Die Überfliegerin: Gegen Shiffrin ist die Konkurrenz chancenlos.
Foto: AFP
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Mathias Germann

Auf Mikaela Shiffrins Helm steht, man erkennt es kaum, folgende Buchstabenkombination: ABFTTB. Was das heisst? Es ist Englisch und die Abkürzung für «Always Be Faster Than The Boys», also «Immer schneller sein als die Jungs».

Es ist ein Motto, dass sich der US-Superstar aus ihrer Jugendzeit bewahrt hat. Und wenn man sieht, wie Shiffrin ihre Gegnerinnen in diesem Winter deklassiert, darf man durchaus fragen: Sollte sie nicht wieder einmal gegen Männer fahren?

«Daran denke ich nicht», winkt Shiffrin ab. Sie habe keine Ambitionen für einen Kampf der Geschlechter. 

Ganz im Gegensatz zu ihrer Landsfrau Lindsey Vonn. Deren Antrag steht, im Frühling wird die FIS entscheiden. «Ich habe genügend Rennen gewonnen und diese Chance verdient», so Vonn.

Tatsächlich holte die 33-Jährige bereits 78 Weltcupsiege, so viele wie keine andere Fahrerin in der Geschichte des Weltcups. Ihre besten Zeiten liegen aber Jahre zurück.

Die Diskussionen rund um Vonn laufen seit Monaten heiss. Einige finden ihre Idee genial, andere nur Blödsinn. Sicher ist einzig: Shiffrin würde derzeit bei einem Duell gegen Männer im Slalom wohl deutlich besser abschneiden als Vonn auf einer Abfahrt.

Denn: Während die 22-Jährige 8 ihrer letzten 9 Rennen gewann, hat die oft verletzte Vonn seit geraumer Zeit Mühe, sich überhaupt an der Weltspitze zu behaupten. 

Wie krass Shiffrins Überlegenheit im Frauen-Zirkus ist, zeigte der erste Slalom-Lauf am Sonntag in Kranjska Gora (Sln). Da schaffte es die Schweizerin Carole Bissig selbst mit einem Rückstand von 5,59 (!) Sekunden noch in den zweiten Durchgang.

Eine solch grosse Differenz zwischen Rang 1 und 30 hatte es zuvor noch nie gegeben. «Das war der beste Lauf meines Lebens», meinte Shiffrin. 

Doch wie gut würde die Tochter eines Uni-Arztes gegen Männer abschneiden? «Ich würde es wohl in die Top 30 schaffen», sagte sie einst bescheiden.

Tatsächlich wäre «Mika» gegen Top-Cracks wie Marcel Hirscher (Ö) oder Henrik Kristoffersen (No) chancenlos. Das weiss sie. Und trotzdem orientiert sie sich an ihnen, analysiert ihre Rennen im TV – mit dem Ziel, immer noch besser zu werden.

Und Vonn? Sie träumt weiter. Vielleicht sollte sie bald einmal erwachen. Und sich ein Beispiel an Shiffrin nehmen. 

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