Elf Monate nach ihrem Kreuzbandriss steht Lara Gut wieder zuoberst auf dem Podest. Ein Moment, von dem man meinen könnte, dass er ihr besonders nahe geht. Aber: Tränen sind am letzten Sonntag nach ihrem Super-G-Sieg in Cortina (It) nicht auszumachen. Heute, vor der Super-Kombi in der Lenzerheide, erklärt die 26-Jährige, warum das so war. «Ich habe einen langen Weg hinter mir und mich nicht so sehr auf das Resultat konzentriert. Es ging viel mehr darum, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu machen.»
Gleichzeitig versucht Lara, nach ihrem Comeback bewusst nicht zu viele ihrer Emotionen zu zeigen. «Meine Gefühle teile ich vor allem mit meinem Team», so Lara. Innerlich aufgewühlt in TV-Interviews zu gehen, würde für sie keinen Sinn machen. «Das hilft mir nicht. Dann sage ich Dinge, die nicht stimmen oder nicht so gemeint sind», ist Gut überzeugt.
Gleichzeitig möchte die Gesamtweltcup-Sieger von 2016 ihre Emotionen aber auch nicht verstecken. «Ich werde immer mich selber bleiben. Das ist wichtig. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich weinen muss, werde ich weinen. Aber ich werde eine Sonnenbrille anziehen und dort weinen, wo nicht alle zuschauen.»