Eigentlich will Corinne Suter gar nicht darüber reden. «Es ist alles vergessen» sagt sie. Was natürlich nicht stimmt. Der 24-Jährigen ist sich durchaus bewusst, welches Glück sie hatte, heute in Lake Louise (Ka) vor ihrem ersten Renneinsatz im WM-Winter zu stehen. Denn: Im Juni drohte ihr nach einer Blutvergiftung eine Amputation des rechten Fusses!
«Das hat mich aus der Bahn geworfen. Ich konnte lange gar nichts mehr machen. Erst nach einem Monat durfte ich wieder auf den Hometrainer – mit Finken, um die Zehen zu schonen», erzählt die Schwyzerin. Doch was war genau passiert war?
Es beginnt harmlos
Rückblick. Es beginnt harmlos: Im Training am Stilfser Joch (It) schlägt sich die Junioren-Weltmeisterin bei den Sprüngen die rechten Zehen am Skischuh an. Immer und immer wieder. Erst im Hotel bemerkte sie, dass sich unter den Nägeln Blut angesammelt hat. Eine ambulante Behandlung schafft Linderung. Suter kehrt gleich auf die Piste zurückkehrt. Ein schwerwiegender Fehler.
Suter leidet an einer Blutvergiftung. Als ihr der Ernst der Lage bewusst wird, macht sie sich auf ins Spital. Dort wird ihr sofort Antibiotika verabreicht. Die Ärzte sagen ihr, dass sie gerade noch rechtzeitig gekommen sei – einen oder zwei Tage später hätte eine Amputation des Fusses gedroht. «Gut ist nichts Schlimmeres passiert. Dass ich jetzt hier am Start stehen darf, ist das Allerwichtigste», so Suter.
Ihre Trainingsresultate (Ränge 13, 14 und 16) lassen trotz des im Sommer eingehandelten Trainingsrückstandes auf einen soliden Saisonstart hoffen. Vor der ersten Abfahrt (Freitag, 20:30 Uhr) des Winters sagt sie: «Ich habe mich noch nie zuvor so auf ein Rennen gefreut.»